Promotion zu künstlichen neuronalen Netzen
In enger Kooperation
An der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik promovierte Mitte Januar 2001 Stefan Schünemann. In seiner Dissertation erarbeitete er Verfahren mit Hilfe sogenannter selbstorganisierender Karten, einer speziellen Form künstlicher neuronaler Netze, mit denen Daten ausgewertet werden. In vielen Bereichen der Wissenschaft fallen sehr große Datenmengen an, die automatisch ausgewertet werden müssen. Durch den Einsatz künstlicher neuronaler Netze ist diese Auswertung zu verbessern bzw. in vielen Fällen erst praktikabel zu machen.
Die von dem jungen Diplomingenieur entwickelten Verfahren werden demnächst sowohl in der Grundlagenforschung (z.B. Medizin, Biologie und Physik) als auch in der klinischen Diagnostik sowie in der Qualitätssicherung Anwendung finden. Die biomedizinische Forschung, speziell die Zellbiologie, ist ein Anwendungsgebiet für die entwickelten Verfahren.
Die Arbeit entstand in enger Forschungskooperation zwischen dem Institut für Elektronik, Signalverarbeitung und Kommunikationstechnik der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik sowie dem Institut für Medizinische Neurobiologie der Medizinischen Fakultät.
Stefan Schünemann ist 32 Jahre alt. Er hat an der Technischen Universität Ilmeneau Informationstechnik studiert und war von 1994 bis 1999 an unserer Universität als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Seit 1999 ist er bei der INB Vision AG beschäftigt. Dort widmet sich Stefan Schünemann intensiv der Umsetzung von Forschungsergebnissen aus der Universität. Einen wesentlichen Schwerpunkt bildet dabei die Medizintechnik.
Einer guten Tradition der Universität folgend, begleitete nach der offiziellen Verteidigung den "frisch gebackenen Doktor" mit viel Klamauk ein festlicher Zug von Professoren, Mitarbeitern und Freunden in historischen Kostümen zum Otto-von-Guericke-Denkmal, um dem Namenspatron der Universität die Ehre zu erweisen.