Fördermittelbescheid übergeben
Staatssekretär Nagel informierte sich über Zusammenarbeit von Universität und Wirtschaft
"Wir brauchen einen möglichst heißen Draht zwischen Wirtschaft und Forschung, um den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden und das Leistungspotential unserer Wirtschaft zu stärken", erklärte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und Technologie Sachsen-Anhalts, Ralf Nagel, anläßlich der Übergabe des Fördermittelbescheides über ein Innovationsnetz Ende November 1999 an unserer Universität. Er besuchte die Institute für Maschinenmeßtechnik und Kolbenmaschinen und für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung sowie das Laserlabor der Fakultät für Maschinenbau und informierte sich über innovative Forschungsergebnisse und ihre Umsetzung in der Wirtschaft. Im Institut für Maschinenmeßtechnik und Kolbenmaschinen zeigten die Gäste aus dem Wirtschaftsministerium besonderes Interesse an einem Meßverfahren zur Darstellung und Vermessung ultrafeiner Rußpartikeln, das Anwendung in der Automobilindustrie findet.
Das vom Wirtschaftsministerium geförderte Innovationsnetzwerk "Rapid Tooling - schnelle Fertigung metallischer Urformwerkzeuge" wird vom universitätsnahen Forschungsinstitut für Fertigungsfragen koordiniert. Sechs Unternehmen aus Sachsen-Anhalt erhalten bis zum Jahre 2002 etwa zwei Millionen Mark zum Aufbau des Netzwerkes. Unternehmen aus Krefeld, Lüdenscheid, Silbitz und Braunschweig bekundeten bereits Interesse an einer Zusammenarbeit im Verbundprojekt.
Mit dem Rapid-Tooling-Verfahren, so Prof. Dr. Eberhard Ambos vom Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung, würde eine anforderungsabhängige Strategie zur Herstellung von Rapid-Tooling-Werkzeugen erarbeitet und in praxiswirksame Anwendungsfälle überführt. Serienidentische Prototypen für das Volkswagenwerk würden bereits produziert, so der Forscher.
Das Innovationsnetzwerk Rapid Tooling will Unternehmen bei der Entscheidung über die notwendigen Fertigungswerkzeuge beraten. Eine Datenbank soll den schnellen Weg zur Herstellung serienreifer Prototypen unterstützen. Dabei spielen Werkstoff, Abmessung, Stückzahl und Qualität eine Rolle. Ziel der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten innerhalb des Netzwerkes sind neue Verfahren und Strategien, um den Forderungen des Marktes nach hochfesten komplexen Bauteilen gerecht zu werden. Besonders im Automobilbau geht der Trend dahin, daß die Prototypen bereits in der Produktentwicklungsphase nach den Serienverfahren und mit den entsprechenden Serienteileigenschaften entstehen, damit kostengünstig, schnell und wettbewerbsfähig produziert werden kann.
Vorteil des Projektverbundes ist, daß durch den Zusammenschluß den Unternehmen ein größeres Forschungs- und Entwicklungspotential zur Verfügung steht.