Vorhofflimmern im Fokus

11.01.2001 -  

HEXAL-Förderpreis für wissenschaftlichen Nachwuchs

Bereits zum vierten Mal wurde im Dezember 2000 der HEXAL-Förderpreis für wissenschaftlichen Nachwuchs übergeben. Die Medizinische Fakultät und der Stifter, die HEXAL AG, würdigen damit herausragende Leistungen junger Nachwuchswissenschaftler. Die mit 10 000 dotierte Auszeichnung ging an Dr. Andreas Götte, Assistenzarzt in der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie im Zentrum Innere Medizin.

Andreas Götte hat sein Medizinstudium an der Medizinischen Hochschule Hannover absolviert. Bereits während seines Studiums hat er sich bei einem dreimonatigen Aufenthalt in einer großen Klinik in Los Angeles, USA, und in seiner Promotionsarbeit bei Prof. Dr. Helmut Klein an der Medizinischen Hochschule Hannover intensiv mit der klinischen Elektrophysiologie befasst.

Nach Abschluss seines Medizinstudiums ist der junge Mann seinem Doktorvater nach Magdeburg gefolgt. Er erhielt ein Forschungsstipendium für ein Forschungsprojekt in den USA, welches er 1995 an der Emory-Universität in Atlanta in der experimentellen Elektrophysiologie bearbeitete. Neben seiner klinischen Ausbildung arbeitet Dr. Götte in Magdeburg intensiv an Forschungsprojekten über die elektrischen und molekularbiologischen Aspekte des Vorhofflimmerns. Diese Forschungsarbeit geschieht in enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie und dem Institut für Experimentelle Innere Medizin an der Medizinischen Fakultät.

Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung und bisher sind die pathophysiologischen Vorstellungen der Entstehung und Unterhaltung des Vorhofflimmerns sehr begrenzt und daher sind auch die therapeutischen Möglichkeiten unzureichend. Dr. Götte hat bei seinen Untersuchungen wichtige Erkenntnisse über die Veränderungen der elektrischen Stabilität der Herzvorhofzellen bei Vorhofflimmern gewonnen. Er untersucht nun die molekularbiologischen Vorgänge bei den mit Vorhofflimmern einhergehenden strukturellen Veränderungen der Herzvorhofmuskulatur. Hierbei spielt insbesondere das so genannte atriale Angiotensin-System eine entscheidende Rolle. Dr. Göttes Untersuchungsergebnisse über das strukturelle "Remodeling" der Vorhofmyozyten könnten zu ganz neuen therapeutischen Ansätzen führen. Während eines Aufenthalts in den USA hat Dr. Götte kürzlich eine interessante Technik erarbeitet, die durch Züchtung von Vorhofmuskelzellen aus so genannten Stammzellen wichtige Erkenntnisse bei der Entstehung von Vorhofflimmern ermöglichen wird.

Letzte Änderung: 11.01.2001 - Ansprechpartner: Webmaster