Regelungstechnik mitentwickelt
Zum 65. Geburtstag von Professor Christian Döschner
Prof. Dr. Christian Döschner vollendete am 25. September 2001 sein 65. Lebensjahr. Seine akademische Laufbahn und sein wissenschaftliches Wirken sind nun fast vierzig Jahre mehr oder weniger eng mit der Entwicklung der Regelungstechnik an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg verbunden: Christian Döschner hat hier die Teilgebiete der Theoretischen Prozessanalyse und der regelungstechnischen Modellbildung aufgebaut und entscheidend geprägt.
Fernstudium aufgebaut
Nach seinem Studium der Feinmechanik-Regelungstechnik an der TU Dresden konzentrierte er seine Forschungsarbeit am Magdeburger Institut für Mess-, Steuer- und Regelungstechnik auf die Modellbildung von Rektifikationskolonnen, woraus 1968 seine Dissertation entstand. Das Arbeitsgebiet Modellbildung technologischer Objekte als Grundlage für den Regelungsentwurf hat Christian Döschner nie wieder aus der Hand gegeben. Als Oberassistent an der Sektion Technische Kybernetik und Elektrotechnik engagierte er sich beim Aufbau und der inhaltlichen Ausgestaltung eines Hochschulfernstudiums in Technischer Kybernetik und Automatisierungstechnik. Gleichzeitig übernahm er die Federführung bei der Entwicklung eines Forschungskomplexes "Theoretische Prozessanalyse und regelungstechnischer Systementwurf". In diese Phase fiel auch ein einjähriger Forschungsabschnitt am Moskauer Chemisch-technologischen Institut "Mendelejew". Nach erfolgreicher Promotion B auf dem Gebiet der Theoretischen Prozessanalyse – 1990 zu Dr.-Ing. habil. umgewandelt - wurde Christian Döschner 1977 im Bereich Anlagenprojektierung im Geräte- und Reglerwerke Teltow Fachgebietsverantwortlicher für Prozessrechentechnik. Als Hochschuldozenten kehrte er 1980 an die Magdeburger Uni zurück, baute hier eine Forschergruppe zur Automatisierung von Industrieöfen auf und übernahm die gesamte Ausbildung im Fach Automatisierungstechnik. 1988 erfolgte die Berufung zum Professor für Automatisierungstechnik und nach der Wende gehörte er zu den ersten 1993 berufenen Universitätsprofessoren. In seiner wissenschaftlichen Arbeit kamen neue Akzente hinzu: Modellbildung und Regelung bei der Wirbelschichtverbrennung und -trocknung, in der Robotik durch Nutzung visueller Informationen oder im Bereich der adaptronischen Systeme.
Professor Döschner hat mit hohem persönlichen Einsatz die Arbeit des Deutschen Hochschulverbandes im Land Sachsen-Anhalt aufgebaut und entwickelt. Er trat im Oktober in den gesetzlichen Ruhestand. Alle, die ihn aus der näheren Zusammenarbeit kennen, haben gewiss nicht den Eindruck, dass dies wirklich so ist. Sein wie eh und je vitales Auftreten im Institut für Automatisierungstechnik wird nun nicht mehr täglich zu erleben sein. Die Mitarbeiter und Studierenden des Instituts und der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik wünschen Professor Christian Döschner für den neuen Lebensabschnitt alles Gute und auch Freude am Erreichten.