Ab einem Intelligenzquotienten von 120
Universität unterstützt Hochbegabtenförderung
Die Hochbegabtenförderung in Magdeburg erhält einen Impuls - künftig werden in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts Förderkurse für hoch begabte Kinder angeboten. Partner dabei ist die Universität, die kostenlos Räume zur Verfügung stellt und hilft, Kursreferenten unter Studierenden, und möglicherweise Mitarbeitern, zu finden.
Der Verein Hochbegabtenförderung e.V., der 1994 gegründet wurde und inzwischen für über 4000 Kinder außerschulische Kurse anbietet, sieht großen Handlungsbedarf. Das deutsche Schulsystem sei nur auf die Bedürfnisse von "normal begabten" Kindern zugeschnitten, erläutert Vereinsgründerin Jutta Billhardt. Hoch begabte Kinder haben einen Intelligenzquotienten von mindestens 120. Sie zeichnen sich nach Ansicht von Experten durch hochgradig vernetzte Denkstrukturen aus. Ihre Denkgeschwindigkeit und Denkmöglichkeit sind extrem erhöht. Hochbegabung beinhaltet bei angemessener Forderung ein gutes Gedächtnis, eine hohe Konzentrationsfähigkeit, ein schnelles Reaktionsvermögen und Ausdauer bei interessierenden Arbeiten. Oft sind hoch begabte Kinder in Kindergarten und Schulen jedoch intellektuell unterfordert. Ihre Langeweile zeigt sich u.a. in auffälligem Verhalten, Leistungsverweigerung, schlechten Noten, Rückzug in die Isolation, Defiziten in der persönlichen Entwicklung bis hin zu psychosomatischen Erkrankungen.
In Magdburg nehmen sich Sabine Hein und Raik Röncke der "Querdenker" an. Beide studieren ab diesem Semester Neurobiologie an unserer Universität und werden mit ihren Schützlingen die Biologie näher unter die Lupe nehmen. Warum gerade Biologie? Weil diese Naturwissenschaft auch Teile der Chemie und Physik, ja sogar etwas Mathematik, in sich vereint - ideal für die analytische Denkfähigkeit der superaktiven Kinder und Jugendlichen.