Schlüsselübergabe für neues Informatikgebäude

30.10.2002 -  

Mit Namensgebung "Ada-Lovelace-Gebäude" Pionierin der Programmierung geehrt

Genau 18 Monate nach dem ersten Spatenstich für den Neubau entlang der Walther-Rathenau-Straße wurde der Gebäudekomplex Gustav-Adolf-Straße/Walther-Rathenau-Straße Ende September 2002 durch das Land Sachsen-Anhalt an die Universität zur Nutzung übergeben. Eingezogen ist dort die Fakultät für Informatik.

Dieses Gebäude sei nicht nur für die Informatikfakultät eine Bereicherung, unterstrich Rektor Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann, denn mit der Fertigstellung des benachbarten Neubaus der Universitätsbibliothek werde sich das Zentrum des Campus in diesen Bereich verlagern.

Auf dem Weg Sachsen-Anhalts hin zu einem exklusiven Standort für Wissenschaft sei dieser modern ausgestatte Gebäudekomplex mit hervorragenden Arbeits- und Studienbedingungen ein wichtiger Schritt, bekräftigte der Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Wolfgang Böhmer.

Der Oberbürgermeister der Stadt Magdeburg, Dr. Lutz Trümper, machte deutlich, dass auch die Stadt von diesem schönen neugebauten und sanierten Gebäude profitiere, denn die Universität habe mit ihrer baulichen Entwicklung, vor allem aber mit ihrem wissenschaftlichen Renommee sehr zum Image der Elbestadt beigetragen.

Der Ingenieurbüro Bauwesen Magdeburg GmbH, ein in Magdeburg langjährig ansässiges mittelständisches Planungsbüro, gehörte das ehemalige Bürohaus an der Gustav-Adolf-Straße 15. Sie plante und realisierte den Neubau an der Walther-Rathenau-Straße und die Sanierung des Altbaus auf der Grundlage eines mit dem Land abgeschlossenen Investorenvertrages. Am Bau waren ausschließlich in Magdeburg bzw. in der Region ansässige mittelständische Planungsbüros, Baufirmen und Ausrüster beteiligt. Die kurzfristige Zielstellung von 18 Monaten Bauzeit erforderte ein hohes Maß an koordinierter Arbeit aller am Bau Beteiligten. Ministerpräsident Böhmer nahm beeindruckt zur Kenntnis, dass dieses Bauvorhaben sehr zufriedenstellend abgelaufen sei und zeige, dass Aufgaben vom Land auch übertragen werden können.

15,6 Millionen Euro investierten die Europäische Gemeinschaft, der Bund und das Land Sachsen-Anhalt in die Sanierung des alten Büro- und Geschäftshauses sowie den entstandenen Neubau. Für die hochmoderne Ausstattung der Daten- und Multimediatechnik sowie des Mobiliars wurden 1,7 Millionen Euro ausgegeben. Auf insgesamt rund 4600 m2 Hauptnutzfläche entstanden im Altbau vorwiegend Büroarbeitsplätze und ein großer Multimediaraum während im Neubau auf sechs Geschossebenen, von der verkehrsreichen Straße abgewandt, Labore und Seminarräume eingerichtet sind. Die anfangs angedachten Regenbogenfarben im Sinne einer tautschen Fassadengestaltung wichen demokratisch gefundenen hellen Erdtönen.

Gleichzeitig mit der Schlüsselübergabe erfolgte die Namensgebung für das Gebäude. Die Fakultät hat sich für den Namen der englischen Wissenschaftlerin Lady Ada Augusta Lovelace (1815-1852) entschieden. Sie gilt als Wegbereiterin der Programmierung. Für die "Analytische Maschine" von Charles Babbage, so zusagen ein mechanischer Computer, beschrieb sie den Einsatz von Lochkarten zur Programmierung der Maschine und erarbeitete als Beispiel für die Benutzung die benötigten Karten zum Lösen verschiedener algebraischer und trigonometrischer Probleme. Sie entwickelte außerdem die Programmiertechniken, die heute als Schleifenbildung und Rekursion bekannt sind und schrieb u.a. ein Programm mit dem die Bernoulli-Zahlen rekursiv berechnet werden konnten. 1979 erhielt eine Programmiersprache den Namen ADA.

"Nicht zuletzt gefiel der Name der Fakultät auch, weil durch ihn eine Frau geehrt werden kann, die die Naturwissenschaft mit ihren Forschungen bereichert hat", formulierte Dekan Prof. Dr. Jürgen Dassow.

Letzte Änderung: 30.10.2002 - Ansprechpartner: Webmaster