Vorgeburtliche Ultraschalldiagnostik im Wandel
Herbsttagung 2002 der Medizinisch-Wissenschaftlichen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe Sachsen-Anhalt
Zu ihrer Herbsttagung 2002 hatte im Dezember vergangenen Jahres die Medizinisch-Wissenschaftliche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe Sachsen-Anhalt e.V. nach Magdeburg eingeladen. Diese jährliche Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit dem Landesverband des Berufsverbandes der Frauenärzte in Sachsen-Anhalt organisiert. Eröffnet wurde das Treffen, an dem etwa 200 Frauenärzte aus Sachsen-Anhalt und benachbarten Bundesländern teilnahmen, im Maritim-Hotel mit einem Grußwort des Ministerpräsidenten Sachsen-Anhalts und auch Fachkollegen, Professor Wolfgang Böhmer.
"Knopfloch-Chirurgie"
Ein Schwerpunkt der Tagung war der pränatalen, also der vorgeburtlichen, Ultraschalldiagnostik gewidmet. Die Sonographie hat die Geburtshilfe in den vergangenen Jahren nahezu revolutioniert. Die neu entwickelten Geräte zeigen bis ins Detail reichende Strukturen. Eine der wesentlichen Aufgaben ist die Erkennung von Fehlbildungen. Die Ultraschalluntersuchung ist heutzutage das zentrale Diagnostikum zur Überwachung der Schwangerschaft mit der Maßgabe des Ausschlusses von fetalen Fehlanlagen. Die Erkennung von Fehlbildungen und die Prognoseeinschätzung für das Elternpaar spielen dabei die zentrale Rolle.
Im zweiten Teil der Fachärztetagung ging es um Trends in der gynäkologischen Onkologie. Die Entwicklung der "Knopfloch-Chirurgie" (Bauchspiegelung) veränderte das operative Vorgehen in der Frauenheilkunde grundlegend. "Während die Häufigkeit des Gebärmutterhalskrebses als augenfälligstes Resultat der zunehmend wahrgenommenen Krebsvorsorge durch die Frauen drastisch gesunken ist, erklomm im Zeitraum eines Berufslebens der weibliche Brustkrebs die Spitze aller weiblichen Krebserkrankungen", berichtet Professor Wolfgang Weise, Direktor der Universitätsfrauenklinik Magdeburg. Eine von zehn Frauen bekommt im Laufe ihres Lebens einen bösartigen Brusttumor (Mammakarzinom). Beachtliche Fortschritte gibt es bereits bei brusterhaltenden Therapien sowie hinsichtlich rekonstruktiver Verfahren des Wiederaufbaus bzw. kosmetischer Korrekturen. Ärzte versuchen heute nach Möglichkeit brusterhaltend zu operieren.