Tag der offenen Fakultätstür
Farbpigmente, Impfstoffe und Brennstoffzelle
Die Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik öffnete zum Ende des Wintersemesters die Türen ihrer Institute und Laboratorien auf dem Campus der Universität für die Öffentlichkeit. Die Veranstaltung richtete sich insbesondere an naturwissenschaftlich und technisch interessierte Schülerinnen und Schüler vor der Berufs- und Studienwahl, um ihnen das Studium der Verfahrenstechnik an der Magdeburger Alma Mater als eine attraktive und zukunftsträchtige Option näher zu bringen.
Demonstrationsversuche
Zahlreiche neugierige Schülerinnen und Schüler fanden bereits am frühen Morgen den Weg auf den Unicampus. Professor Dr. Eckehard Specht informierte sie mit einem Einführungsvortrag über den breitgefächerten Studienkatalog der Fakultät, der von der klassischen Verfahrenstechnik bis zu neuen Studiengängen wie "Umwelttechnik und Energieprozesstechnik", "Computergestützte Prozessgestaltung" und "Molekulare und strukturelle Produktgestaltung" reicht. Mitglieder der Fachschaft hielten Informationsmaterial bereit und berichteten von ihren persönlichen Erfahrungen während des Studiums. Das Interesse der Schülerinnen und Schüler galt nicht nur fachlichen Aspekten, sondern auch Fragen der Betreuungsqualität, des Wohnungsmarktes und Freizeitwerts der Stadt Magdeburg.
Zur Veranschaulichung der vorgestellten Studienangebote konnten die Besucher im Foyer des Gebäudes 16 bei ausgewählten Demonstrationsversuchen Verfahrenstechnik live erleben. Beeindruckt waren die Schülerinnen und Schüler dabei von der thematischen Vielfalt. Mathematisch Interessierten wurde die numerische Strömungsmechanik in visualisierter Form eindrucksvoll nähergebracht. Mitarbeiter des Lehrstuhls für Bioprozesstechnik zeigten mittels Mikroskopie lebende, tierische Zellen für die Virusimpfstoffproduktion. Der Lehrstuhl für Chemische Verfahrenstechnik veranschaulichte in einem aufwendigen experimentellen Aufbau chromatographische Trennmethoden und gleich nebenan konnte am Stand des Lehrstuhls für Systemverfahrenstechnik eine Brennstoffzelle auseinandergebaut und analysiert werden. Besonderes Aufsehen weckte eine funktionstüchtige Wirbelschichtröstanlage im Modellmaßstab des ortsansässigen Kaffeeherstellers Röstfein Kaffee GmbH, als ein Beispiel der thermischen Verfahrenstechnik in der Lebensmittelindustrie, die gleichzeitig dem leiblichen Wohl aller Teilnehmer diente.
Je nach persönlichem Interesse konnten die Schülerinnen und Schüler anschließend ihren Rundgang durch die Institute (Verfahrenstechnik, Apparate- und Umwelttechnik, Strömungstechnik, Chemisches Institut) gestalten. Während des gesamten Tages ließen sich dort wissenschaftliche Mitarbeiter bei ihrer Forschungsarbeit, wie z. B. der Herstellung von Farbpigmenten mittels Nanopartikeltechnologie, über die Schulter schauen.
Die Ausrichtung des akademische Nachwuchses auf ein Fachgebiet erfolgt häufig bereits in der Mittelstufe der Schulausbildung, so dass frühzeitiger Informationsbedarf zu Studienperspektiven besteht. Es ist zu hoffen, dass der Tag der offenen Fakultätstür bei einigen Schülern neben der Begeisterung für Verfahrens- und Systemtechnik auch die Motivation zum Beginn eines Studiums in einem der anspruchsvollen und zukunftsträchtigen Studiengänge geliefert hat.