Effizienter fördern

04.07.2005 -  

Ministerien legen Strategiepapier vor

Das Kultusministerium und das Ministerium für Wirtschaft und Arbeit haben ihr Vorgehen bei der Innovationsförderung koordiniert und in einem Strategiepapier festgeschrieben, das beide Minister Ende Mai 2005 dem Kabinett vorlegten. Die bisherige Verfahrensweise der Vergabe von Fördermitteln habe zu erheblichen Effizienzeinbußen geführt, konstatierte Wirtschaftsminister Dr. Horst Rehberger. "Das wird sich ändern."

Bestandsaufnahme

Das Strategiepapier basiert auf einer detaillierten Bestandsaufnahme von Forschung und Entwicklung (FuE) in Unternehmen Sachsen-Anhalts. 2003 waren hier je 1000 Erwerbstätige 2,1 FuE-Mitarbeiter beschäftigt. Der ostdeutsche Durchschnitt lag bei 3,1, der gesamtdeutsche sogar bei 8,2 Mitarbeitern. Ca. 104 Euro je Erwerbstätigen investierten kontinuierlich FuE betreibenden Unternehmen in Sachsen-Anhalt 2003. Der Mittelwert der ostdeutschen Länder betrug zur gleichen Zeit ca. 130 Euro.

Im Gegensatz zur unternehmensnahen Forschung und Entwicklung habe das FuE-Personal an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen nach starkem Ausbau fast das Niveau der alten Bundesländer erreicht, informierte der Kultusminister Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz. 109 Mitarbeiter sind an den Hochschulen Sachsen-Anhalts in Forschung und Entwicklung je 100 000 Einwohner tätig. In den alten Ländern (Flächenländern) sind es 110.

Dagegen offenbarten sich deutliche Schwächen beim Vergleich der Drittmitteleinnahmen aus der gewerblichen Wirtschaft. Sie liegen bei den Hochschulen Sachsen-Anhalts um rund ein Drittel niedriger als in den Altbundesländern. Das gilt insbesondere für den Bereich der Ingenieurwissenschaften. Erhebliche Reserven sieht die Analyse bei der Anwendungsorientierung von Forschungsleistungen. Die Verflechtung der Wissenschaft mit den Innovationssystemen der Wirtschaft müsse gestärkt werden, so die Minister. Deshalb werde der Ausbau von Kooperationen in der Forschung zum wesentlichen Ansatzpunkt für die künftige Innovationsförderung. Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen müssten ihren Dialog verstärken, um die Bedürfnisse und Möglichkeiten des anderen besser zu verstehen und stabile Netzwerke aufzubauen.

Letzte Änderung: 04.07.2005 - Ansprechpartner: Webmaster