Neue Orientierung
50 Jahre Fördertechnikausbildung
50 Jahre Fördertechnikausbildung in Magdeburg und die Umbenennung des bisherigen Universitätsinstituts in Institut für Logistik und Materialflusstechnik bildeten den Anlass für ein Festkolloquium. Rund 200 Absolventen und Freunde der Universität trafen sich Ende Oktober 2006. Die Gäste kamen aus mehr als zehn Ländern, u.a. aus Kuba, Kenia, Russland, Ukraine, China und Japan und unterstrichen eindrucksvoll die gute Reputation der Magdeburger Universität.
Bei der Begrüßung konstatierte Prof. Dr. Michael Schenk: "Magdeburg blickt auf eine große Tradition in der Fördertechnikausbildung zurück und stellt sich mit der inhaltlichen Orientierung hin zur Logistik und Materialflusstechnik neu auf, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern." Prof. Dr. Karl-Heinrich Grote, Dekan der Fakultät für Maschinenbau unterstrich, dass diese Umbenennung des Instituts Ausdruck einer zielorientierten Neuausrichtung innerhalb der Fakultät für Maschinenbau und der Zusammenarbeit mit den wissenschaftlichen Kooperationspartnern sei.
1956 begannen die Institute für Fördertechnik und für Stahlbau der damaligen Hochschule für Schwermaschinenbau in Magdeburg mit der Ausbildung auf den Gebieten Fördertechnik und Stahlbau. Mehrere Generationen von Professoren und Mitarbeitern wirkten seitdem bei der Ausbildung von fast 2000 Absolventen und über 100 Doktoranden mit und forschten vornehmlich für die Fördertechnikindustrie und andere Wirtschaftszweige. Die Begründer dieser Fachrichtung, Prof. Dr. Friedrich Kurth und Prof. Dr. Jiri Pajer, haben 1956 mit den Vorlesungen "Stahlbau der Fördertechnik" und "Grundlagen der Fördertechnik" erstmalig eine Kombination von Fachvorlesungen im Maschinenbau angeboten. Sie entsprach dem Bedarf in der Ingenieurausbildung speziell auch auf dem Gebiet der Tagebaugeräte und -anlagen der DDR.
Schon Ende der 1960er Jahre wurde neben den Vertiefungsrichtungen "Fördertechnik-Maschinenbau" und "Fördertechnik-Stahlbau" die neue Richtung "Fördersysteme" entwickelt. Sie war maßgeblich beteiligt an der Wissensbildung für das neue Forschungsgebiet der TUL(Transport, Umschlag, Lagerung)-Prozesse, das über die Konstruktion von Maschinen hinaus bis zur Planung und Anwendung von komplexen Förderanlagen und -systemen reicht.
Profil bestimmend
Die daraus hervorgegangenen Lehr- und Forschungsbereiche Logistik und Materialflusstechnik sind durch die Integration der Automatisierung und Anlagenplanung für die Zukunft Profil bestimmend. Dafür steht auch der neue Name des Instituts für Logistik und Materialflusstechnik. Die inhaltliche und fachliche Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF in Magdeburg wird die universitäre Ausbildung auch auf dem Gebiet der technischen Logistik weiter voranbringen. Aufbauend auf den bisherigen Forschungs- und Lehrtätigkeiten, wird in Zukunft verstärkt die Modellierung und die Simulation von logistischen Systemen, der Einsatz neuer Identifikations- und Informationstechnologien, wie RFID, und die Entwicklung intelligenter logistischer Objekte und dezentral gesteuerter logistischer Systeme vorangetrieben werden. Prof. Schenk, Leiter des Fraunhofer-Institutes, leitet seit dem 1. Oktober 2006 zusätzlich das neu gebildete Institut für Logistik und Materialflusstechnik.