Netzkapazitäten ausbauen
Studenten waren beim wissenschaftlichen Workshop dabei
Unter Leitung von Prof. Zbigniew A. Styczynski und Jens Haubrock von der hiesigen Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik fand Anfang Dezember 2006 in Magdeburg ein Workshop des "Internationale Institute for Critical Infrastructures" mit dem thematischen Schwerpunkt Auswirkung dezentraler Energieerzeugung auf die Netzsicherheit statt. (Uni-Report berichtete in der Januar-Ausgabe). Auch fünf Studenten des IEEE Student Branch "Otto-von-Guericke-Universität" hatten, finanziert vom IEEE, die Gelegenheit, an diesem Workshop teilzunehmen.
Zwei Tage präsentierten die Teilnehmer ihre zuvor eingesandten Paper. Die Art und Weise der Vorträge war sehr unterschiedlich. Einige Wissenschaftler beschränkten sich auf einen allgemeinen Überblick ihrer Untersuchung, andere hingegen gaben eine detaillierte Beschreibung ihrer Forschungsergebnisse.
Der Workshop war in acht verschiedene "Sessions" eingeteilt, wie z.B. "Modeling and Simulation", "Operation", "Protection" und "Communication and Virtual Power Plants". Die Sessions wurden von einem Chairman geleitet, der auch die Fragen der Reviewers stellte. In den Pausen wurde häufig sehr angeregt weiter diskutiert. Die Teilnehmer waren sich in den Vorträgen und Diskussionen einig, dass der Fortschritt und die Notwendigkeit der erneuerbaren Energien und somit ihr Einfluss auf die bestehenden elektrischen Netze nicht aufzuhalten sind. Diskussionen wurden über die Möglichkeiten, wie wir mit den Konsequenzen technisch umzugehen haben, geführt. Dabei fielen Schlagworte wie "Wide Area Measurement" oder "Multi-Agent Technology", die eine grundlegende Revolution der bestehende Übertragungsnetze mit sich führen. Doch dies sind langfristige Entwicklungen, kurzfristig muss die Kapazität des existierenden Netzes ausgebaut werden. Dies erfolgt durch zusätzliche Höchstspannungsleitungen, die z.B. das Unternehmen Vattenfall aktuell von Nordost- nach Süddeutschland errichtet, um die wachsenden Windenergieeinspeisung (in 380kV-Netz) übertragen zu können und seiner Verpflichtung der Versorgungssicherheit nachzukommen.
Neben den Präsentationen gab es noch ein Rahmenprogramm mit Bummel über den Weihnachtsmarkt, Buffet und Abendessen, an dem die Studenten sehr gern teilnahmen. Bei den Veranstaltungen konnten sie interessante Gespräche mit anderen Teilnehmern, auch abweichend vom Workshopthema, führen.
Insgesamt war der Workshop für die Studierenden eine sehr lohnenswerte Veranstaltung. Sie erhielten einen Eindruck von den Herausforderungen, mit denen sie im späteren Berufsleben konfrontiert werden. Neben einem sehr guten Überblick über die Aufgaben in der Energietechnik der nächsten Jahrzehnte bekamen die Studierenden eine Einsicht in den Ablauf wissenschaftlicher Veranstaltungen, die einem Studenten sonst nicht zugänglich sind.