Ein Klimaschutzkonzept für die OVGU

15.02.2024 -  

Wie viel Treibhausgase verursacht unsere Uni? Wie kann die OVGU bis 2030 klimaneutral werden? Welche Wege führen zu diesem Ziel und wie kann die Transformation gestaltet werden? Das sind nur einige der Fragen, die sich Klimaschutzmanager André Göldenboth stellt. Er ist seit Oktober 2023 an der Uni und wird in den kommenden zwei Jahren gefördert von der nationalen Klimaschutzinitiative ein integriertes Klimaschutzkonzept für unsere Universität erarbeiten. Dabei geht es dem Verfahrens- und Systemtechniker in erster Linie darum, die Treibhausgasemissionen der OVGU zu berechnen und Maßnahmen abzuleiten, um sie zu reduzieren. Dazu wird er die Rahmenbedingungen und die Struktur des komplexen Systems Otto-von-Guericke-Universität genau betrachten – von der technischen, oft sehr energieintensiven Ausstattung der Labore, über den Energieverbrauch, den Einsatz der verschiedenen Energieträger für Wärme-, Strom- und Treibstoffversorgung bis hin zum Mobilitätsverhalten der Mitarbeitenden auf dem Arbeitsweg oder der Dienstreise. Im Sommer wird eine Treibhausgasbilanz vorliegen, die als Vorlage für ein standardisiertes Verfahren genutzt werden soll, um künftig die Veränderungen von Treibhausgasemissionen abbilden zu können.

Das sei schon mal das theoretische Fundament, sagt André Göldenboth. Darauf aufbauend werde der Klimaschutzmanager dann Potenziale und Szenarien aufzeigen, um das vom Senat bestätigte Ziel der Netto-Treibhausgasneutralität zu erreichen. Am Ende soll ein Katalog von Maßnahmen stehen – André Göldenboth nennt ihn das Herzstück des Klimaschutzkonzeptes. In sämtlichen relevanten Handlungsfeldern sollen Maßnahmen aufgezeigt und priorisiert werden.

 

Für unsere Uni gibt es bereits viele Prozesse im Bereich Klimaschutz. Zum Beispiel die Senatskommission Klima und ihre Arbeitsgruppen mit vielfältiger Fachexpertise. Das Forschungsprojekt KlimaPlanReal für eine Stärkung und Beschleunigung der Transformation hin zur Klimaneutralität. Fortschritte im Campusbetrieb, diverse Initiativen und Aktive in der Universitätsgemeinschaft und darüber hinaus“, führt der Ingenieur aus.

„Wir haben an der Universität seit Jahren ein Energie-Monitoring für die einzelnen Gebäude und das Energie-Konzept 2020, das umfassende energetische Optimierungen auf dem gesamten Campus beinhaltet. Und wir haben an der OVGU eine Nachhaltigkeitsstrategie und ein Nachhaltigkeitsbüro, dem ich zugeordnet bin.“ All dies liefere ihm solide Daten und Grundlagen für das Klimaschutzkonzept. Für ihn sei es ein Privileg, das Konzept für die Uni zu erarbeiten, an der er seinen Master im Studiengang „Nachhaltige Energiesysteme“ absolvierte, außerdem gäbe es an der OVGU Fach-Expertise in sämtlichen relevanten Bereichen, die er gern nutzen möchte.

 

Größere Wirkung für Klimaschutz haben systemische Veränderungen

Es bleibe genau abzuwägen, welche Stellschraube wirkungsvoll ist, welche Maßnahmen zeitnah umsetzbar sind, wie sich diese auf die Treibhausgasbilanz der Uni, unsere Umwelt oder das Leben am Campus auswirken. Einiges lasse sich da sehr einfach messen, wie beispielsweise der Strom- oder Wärmeverbrauch, Bildungs- oder Sensibilisierungsmaßnahmen hingegen weniger. Zum Klimaschutz kann jede und jeder auch persönlich beitragen, die größeren Wirkungen werden jedoch mit systemischen Veränderungen erzielt. Und für alle Menschen, die sich für den Klimawandel oder das Klimaschutzkonzept der OVGU interessieren, steht der Klimaschutzmanager jederzeit in seinem Büro im Gebäude 18, Raum 313, bereit.

In den Jahren nach der Konzepterstellung muss das Klimaschutzkonzept verstetigt werden. Eine nicht weniger wichtige Aufgabe, weiß André Göldenboth: „Es ist nicht damit getan, ein Konzept aufzustellen, das dann in irgendwelchen Schubladen verstaubt. Es sollte lebendig sein, stets weiterentwickelt und angepasst werden und ein systematisches Vorgehen gewährleisten."

Letzte Änderung: 15.02.2024 - Ansprechpartner: Webmaster