„Moment der Vocatio“
Erster Absolvent der Wirtschaftspädagogik
„Nie hätte ich mir vorstellen können, Lehrer zu werden“, resümiert Martin Boch seine Einstellung zur Wirtschaftspädagogik während des BWL-Studiums in Siegen. Als erster Absolvent der Magdeburger Wirtschaftspädagogik (mit Zweitfach Deutsch) hält der Diplom-Kaufmann seit Jahresausklang seinen zweiten Studienabschluß in Händen; Diplom-Handelslehrer darf der Einunddreißigjährige sich nun nennen. Und das Happy-End sei nicht verschwiegen: Seit Februar arbeitet der frisch-verheiratete Referendar an einer Münsteraner Berufsschule.
Wenn Studienleben Drehbücher schreibt, die über die Erfolgsstory hinaus neugierig machen, zu erfahren, warum einer Lehrer wird, der sich nicht berufen fühlte, dann antwortet der Protagonist mit Ernst: „Ausschlaggebend war das Moment der Vocatio“.
Beim Halten von Kursen und Betreuen der Teilnehmenden als wissenschaftliche Hilfskraft nach dem Erststudium habe er zum Berufswunsch gefunden. Daß „Spaß allein den Stoff noch nicht rüberbringt“, diese Einsicht zog die Notwendigkeit (fach-)didaktischen und erziehungswissenschaftlichen Wissens nach sich.
Im Magdeburger Studiengang für Wirtschaftspädagogik lernte Martin Boch in Professor Dr. Richard Huisinga einen Vertreter der Disziplin kennen, der mit „Arbeitsorientierter Exemplarik“ Professionalität vermitteln möchte. Denn „wer pädagogisch fundiert an wirtschaftswissenschaftlichen Themenkomplexen tätig werden will, benötigt eine spezifische Faktorkombination aus Sach-, Selbst- und Sozialkompetenz, um professionell denken wie handeln zu können“, so der Hochschullehrer.
„Ich bereue nichts!“
Und wie beurteilt dies derjenige, der schon als Statist beim Photo-Shooting für Infobroschüren eine sichtbare Rolle spielte und mit seiner bestbenoteten Premiere die Gründerjahre des Studiengangaufbaus Wirtschaftspädagogik erfolgreich beschließt? „Das intensive Verhältnis zwischen Studierenden und Lehrenden hier in Magdeburg hat mir sehr geholfen, nicht einfach Scheine abzuhaken, sondern Inhalte zu hinterfragen und prüfungsreif zu werden.“ Kein Wunder, daß Martin Boch zu seinem berufsfindenden Wandel sagt: „Ich bereue nichts!“
Susanne Bargel