Gefaltete Bibliothekslandschaft
Entwurf für Bibliotheksneubau vorgestellt
Einem gefalteten Blatt Papier folgend wird der Neubau der Universitätsbibliothek auf der Freifläche neben der Zentralmensa, Pfälzer Straße, entstehen. Diese extravagante Gestaltungsidee kommt vom Architektenbüro Auer & Weber und Partner aus Stuttgart. Sie hatte den 1. Preis im Architekturwettbewerb für den Neubau des Gebäudes der Universitätsbibliothek gewonnen. Mit der Realisierung des Bauvorhabens könne noch 1999 begonnen werden, äußerte Kanzler Wolfgang Lehnecke während der Preisverleihung im Juli 98. Die Fertigstellung ist für 2001 angestrebt. Das wichtigste Ziel des Neubaus sei eine weit bessere bibliothekarische Arbeit.
Der Entwurf werde der Orientierung, den Campus als Bindeglied zwischen Universität und Stadt zu gestalten, hervorragend gerecht, urteilt die Jury, deren Vorsitz Prof. Eckhard Gerber von der Bergischen Universität-Gesamthochschule Wuppertal hatte. Der Bibliothekseingang ist zum neu zu gestaltenden Platz zwischen der Mensa und der derzeitigen Hauptbibliothek angelegt. Dieser Platz verfolgt die Fortführung der grünen (inneren) Achse des Campus in Richtung Osten. Durch eine "kecke Nase" führe der Bau den Blick auch in Richtung Stadt. Die Entwurfsidee für das Gebäude sei verblüffend. Sie folge konsequent der Form eines Schnittbogens, der gefaltet durch die einzelnen Funktionsbereiche und verschiedenen Ebenen bestimmt ist und lange diagonale Orientierungslinien vom Campus quer durch das Gebäude und die einzelnen Ebenen zulasse, heißt es in der Jurybeurteilung.
Die einzelnen Ebenen sind über Treppen und drei Versorgungskerne (Fahrstuhl, Treppe, Toilette, Abstellraum) verbunden. Die funktionale Gliederung, die Lage der einzelnen Räume, die horizontalen und auch vertikalen Knoten sind transparent und je nach Funktionsbereich leicht erreichbar. In der großzügigen Eingangshalle entsteht ein Café, die Ausleihe wird im östlichen Bereich untergebracht sein.
Die Verbindung zwischen innen und außen entsteht über die immer wieder vielfältigen Möglichkeiten zu Ausblicken nicht nur zum Campus, sondern auch zur südlichen Stadt hin. Eine Holz-Aluminium-Fassade mit dunklen Aludeckleisten und Vertikal-Lamellen aus Holzwerkstoff umschließt die entstehende Bibliothekslandschaft.