Besuch im Krankenhaus

14.10.1998 -  

Kinderkliniken öffneten Türen für Neugierige

Von 1991 bis 1996 sind bundesweit 5,5 % aller Abteilungen in der Kinderheilkunde und 43 % aller Betten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie abgebaut worden. Fast jedes zweite Kind wird nach Angaben der Gesellschaft der Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in Deutschland (GKinD) fachfremd und nicht altersgemäß betreut. Für die 400 Kinderkrankenhäuser und -abteilungen in Deutschland sind jetzt von der GKinD Mindeststandards erarbeitet worden, um die Lage an den Kinderkliniken überhaupt vergleichbar zu machen und den Landesgesundheitsministern verläßliche Daten zur Krankenhausplanung vorlegen zu können. Um die Öffentlichkeit, aber auch niedergelassene Ärzte und Krankenkassen auf die aktuelle Brisanz dieser Problematik vielerorts in der Pädiatrie aufmerksam zu machen, initiierte die Fachgesellschaft anläßlich des UNICEF-Weltkindertages am 20. September eine bundesweite Aktion: den "Tag des Kinderkrankenhauses 1998".

In Sachsen-Anhalt schlossen sich die Kinderkrankenhäuser ebenfalls dieser Aktion an. Auch das Zentrum für Kinderheilkunde in der Wiener Straße, die Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie in der Halberstädter Straße sowie die Kinderchirurgische Klinik der Universität hatten aus diesem Anlaß ihre Türen für interessierte Besucher geöffnet. "Die Beteiligung an dieser Aktion sollte verdeutlichen, daß es unsere wichtigste Aufgabe sein muß", informierte Professor Gerhard Jorch, Direktor der Klinik für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie, "die fachgerechte Versorgung und Betreuung von kranken Kindern und Jugendlichen auch in Zukunft für die Region in bewährter Qualität sicherzustellen."

Zahlreiche Eltern mit ihren Kindern nutzten die Gelegenheit, sich in den ambulanten Bereichen und auf den Stationen der Kliniken umzuschauen. Darüber hinaus bestand die Möglichkeit, sich zum Beispiel von den Ärzten und Schwestern erklären zu lassen, was EEG und EKG bedeuten, konnten Kinder testen, wie gut die eigene Lunge funktioniert oder sich Videos von Magen- und Darmspiegelungen anschauen. Wer Lust hatte, überprüfte auf dem Fahrradergometer die eigene körperliche Kondition oder sah sich durch's Mikroskop 1000fach vergrößerte Blutkörperchen im Labor an. Geduldig erklärten die Mitarbeiter den kleinen Besuchern, mit welchen Untersuchungsmethoden bestimmte Krankheiten festzustellen sind.

"Besonders groß war auch das Interesse seitens vieler Eltern zu erfahren, welche verschiedenen Möglichkeiten es von der Mitaufnahme bis hin zur Mitarbeit und Mitwirkung während des stationären Aufenthaltes ihres Kindes gibt", berichtete Professor Jorch. Dies bestätigte auch Professor Uwe Mittler: "Wir freuen uns, daß so viele Magdeburger der Einladung gefolgt sind, sich in unserer Klinik umzuschauen und auch die familienfreundliche Atmosphäre auf einer Station kennenzulernen, auf der schwerstkranke Kinder betreut werden."

Darüber hinaus hatten die Mitarbeiter der Kinderkliniken an den verschiedenen Standorten auch mannigfaltige Sport- und Spielangebote für die jungen Besucher vorbereitet und dafür gesorgt, Durst und Hunger nach der körperlichen Anstrengung stillen zu können.

Bei strahlendem Sonnenschein starteten drei Kinder mit dem Rettungshubschrauber, der ansonsten schwer erkrankte Babys und Kleinkinder zur Intensivstation bringt, zu einem gewonnenen Rundflug über Magdeburg.

Letzte Änderung: 14.10.1998 - Ansprechpartner: Webmaster