Bildschirmarbeitsplatzanalysen
Auf dem Weg zu einer gesundheitsgerechten Universität
An der Universität werden seit Juni 1997 unter Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Quaas und Lars Köhler vom Institut für Arbeitswissenschaft, Fabrikautomatisierung und Fabrikbetrieb Bildschirmarbeitsplatzanalysen durchgeführt. Für die Lenkung und Koordination ist der Kanzler, Wolfgang Lehnecke, verantwortlich sowie der Leiter der Abteilung Arbeitssicherheit und Umweltschutz, Ulrich Stresow, zuständig.
Grundlage dieser Analysen bildet die Bildschirmarbeitsverordnung vom 20. 12. 1996. Aus ihr geht hervor, daß jeder Arbeitgeber dazu verpflichtet ist, Arbeitsplätze zu analysieren und vorhandene Gefährdungen zu beseitigen.
Während die Analysen und deren Auswertung in den Fakultäten für Mathematik, Informatik und Maschinenbau (außer N-Gebäude, dort erst nach der Rekonstruktion) bereits abgeschlossen sind, steht die Auswertung in den anderen Fakultäten und Bereichen noch bevor. In der Universitätsbibliothek, im Universitätsrechenzentrum und in der zentralen Universitätsverwaltung werden die Analysen demnächst abgeschlossen.
Die Analyse erfolgt an jedem Bildschirmarbeitsplatz zunächst unter Nutzung einer Checkliste. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse werden in einem persönlichem Gespräch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ergänzt und besprochen (ca. 15 bis 20 Minuten). Im Rahmen der Analyse werden Bildschirm, Tastatur, Maus, Drucker, Vorlagenhalter, Arbeitstisch, Arbeitsstuhl, Fußstütze, Raumklima, Geräuschsituation, Beleuchtung, Raumgestaltung, Geräteaufstellung, Software und psychische Belastungen anhand von ergonomischen Bewertungskriterien untersucht.
In den bisher analysierten Bereichen entspricht die Ausstattung mit Büromöbeln und Geräten im allgemeinen dem derzeit üblichen Standard. Damit sind Grundvoraussetzungen für sicherheits- und gesundheitsgerechtes Arbeiten an den Arbeitsplätzen gegeben.
An einigen Arbeitsplätzen konnten aber auch bestimmte Mängel festgestellt werden, ohne daß daraus eine unmittelbare Gefährdung resultiert. Ein an allen Fakultäten immer wieder auftretendes Problem ist die falsche Anordnung der Bildschirme. Meist entstehen daraus Direktblendung oder Reflexionen auf dem Bildschirm, die u.U. zu Problemen bei der Aufgabenausführung, Kopfschmerzen, Verspannungen, Verkrampfungen und/oder zu Überbeanspruchungen der Augen führen. Um das zu verhindern, werden während der Analyse z.B. Bildschirme sofort umgestellt oder nach Skizzierung der Räume Varianten zur richtigen Anordnung von Möbeln und Geräten angeboten.
Für die Vermeidung von Blendungen und Reflexionen gilt grundsätzlich : - kein Fenster in Blickrichtung bzw. im Rücken - Tageslicht sollte seitlich einfallen - Blickrichtung parallel zu den Leuchtenbändern - Arbeitsplatz zwischen den Leuchtenbändern.
Einige weitere immer wieder zu findende Mängel sind z.B. veraltete oder falsch angebrachte Beleuchtungsanlagen, fehlende oder ungeeignete Sonnenschutzeinrichtungen und nichtregulierbare Heizungen.
Sehr interessant ist auch, daß viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht wissen, wie ein Stuhl ergonomisch richtig eingestellt werden soll und wie man richtig sitzt. In diesen Fällen werden Verhaltensempfehlungen für die Einstellung der Sitzflächenhöhe bei nicht höhenverstellbaren Tischen geben: 1. Sitzflächenhöhe des Stuhls so einstellen, daß Ober- und Unterarm einen Winkel von ca. 90° bilden, 2. Falls die Fußsohlen den Boden nicht erreichen - Fußstütze benutzen.
Außerdem sollte man dynamisch im Wechsel von vorgeneigter, aufrechter und zurückgelehnter Haltung sitzen und auf den Kontakt zur Rükkenlehne achten.
Die Auswertung der Analyse beinhaltet u.a. neben der Aufführung der Mängel Gestaltungsempfehlungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen, für deren Umsetzung die geschäftsführenden Leiter verantwortlich sind.
Bei Fragen und Problemen stehen der Projektbearbeiter vom IAF, Lars Köhler, Tel. 67-12879, und die Mitarbeiter der Abteilung Arbeitssicherheit und Umweltschutz als Ansprechpartner zur Verfügung. Handhabbare Informationen zur Selbstanalyse und -gestaltung finden sich unter: http://sanus.uni-wuppertal.de/sanindex.html und http://www.bma.de/de/ministerium/cdrom.htm