Ehrenplakette des Wohlfahrtsverbandes
Prof. Schneider half rumänischem Mädchen nach Brandunfall
Für seine Verdienste um die Behandlung der schweren Brandverletzungen des rumänischen Mädchens Mihaela erhielt Prof. Dr. Wolfgang Schneider, Direktor der Klinik für Plastische, Wiederherstellungs- und Handchirurgie der Medizinischen Fakultät, Mitte November 98 die erstmals verliehene Ehrenplakette des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Überreicht wurde die Auszeichnung von Ministerpräsident Dr. Reinhard Höppner.
Bei der Explosion einer Gasflasche im Elternhaus ihrer Familie in der rumänischen Stadt Yaci starben vor drei Jahren die Mutter und der Bruder der damals siebenjährigen Mihaela. Sie selbst erlitt Verbrennungen dritten Grades. Ihr Gesicht wurde völlig entstellt, Brust und Rücken mit Brandnarben übersät, ihre Hände konnte das Mädchen nicht mehr benutzen. Nach dem Unfall lebte Mihaela in einem Kinderheim, in dem Dr. Helmut Ohme vom Paritätischen Wohlfahrtsverband sie kennenlernte.
Nach seiner Rückkehr in die Heimat konsultierte er Professor Schneider in Magdeburg, der ihm seine Unterstützung zusicherte. Schon kurze Zeit später - im Juni vergangenen Jahres - kam Mihaela nach Sachsen-Anhalt, verschüchtert und völlig verschlossen.
Sieben Operationen
Der Verband startete gemeinsam mit der Uniklinik eine Hilfsaktion für das rumänische Mädchen, um die Kosten für die stationären Klinikaufenthalte sowie notwendige Therapien nach den Operationen zu finanzieren. Bei der ersten Operation hatten Professor Schneider und sein Ärzteteam die versteiften Schulter- und Armgelenke versorgt. In den folgenden Monaten waren weitere stundenlange, komplizierte Operationen an Armen, Händen und am Kopf notwendig. In der Zeit zwischen ihren Klinikaufenthalten lebt Mihaela in der Familie von Dr. Ohme in Aschersleben. Dort besucht sie die vierte Klasse, hat mittlerweile viele neue Freunde in ihrer Schule gefunden und führt ein normales Leben. Bis heute liegen sieben Operationen hinter der Kleinen. Jetzt soll das verbrannte Gesicht eine neue Haut bekommen.
Viele Spenden
Aus diesem Grund muß das Mädchen die nächsten Monate eine Maske tragen. "Ein bis zwei Jahre werden wir Mihaela noch behandeln", schätzt Professor Schneider ein. Bis dahin werden ihr auch neue Ohren modelliert und die linke Brust rekonstruiert. In der Bevölkerung fand die Spendenaktion für das Mädchen bislang eine sehr große Resonanz. Mehr als 200000 Mark kamen bisher an Spenden zusammen.
Mihaela ist nicht das einzige Kind, dem Professor Schneider und seine Klinikärzte in den vergangenen Jahren geholfen haben, so beispielsweise auch dem türkischen Jungen Önder nach einer schweren Gesichtsverletzung und dem kleinen Vietnamesen Phan Van Thuan nach einer Brandkatastrophe.