In Klinik umgesehen
Nutzerakzeptanz von Softwarewerkzeugen ermittelt
Zum Abschluß eines durch die Europäische Union geförderten Projektes zur Bildverarbeitung in der Medizin haben sich eine Reihe von neuen Problemstellungen ergeben. So konnte festgestellt werden, daß die Beurteilung der Qualität digitaler Bilder z.B. in der Medizin nach erfolgter Restauration stark von subjektiven Faktoren abhängig ist, wobei Ausbildungsgrad und Erfahrungen des Anwenders eine entscheidende Rolle spielen.
Durch die Förderung im Hochschulsonderprogramm III wurde deshalb der Forschungsaufenthalt eines Mitarbeiters des Instituts für Prozeßmeßtechnik und Elektronik am Christie Hospital in Manchester unterstützt, um direkt vor Ort die entwickelten Programmwerkzeuge einzurichten und die Akzeptanz durch den Anwender zu testen. Daraus konnten Schlußfolgerungen für die Weiterentwicklung des Konzepts zur Bildrestauration gezogen werden, das darauf beruht, die Algorithmen nicht nur an die Aufnahmesituation, sondern auch an den jeweiligen Nutzer des Systems anzupassen.
Während dieses Arbeitsbesuches im Krankenhaus wurden im klinischen Alltag und im direkten Kontakt mit potentiellen Nutzern Probleme in der Bedienung der Software aufgedeckt und Erfahrungen gesammelt, welche Methoden und Parameter der entwickelten Bildrestaurationsverfahren für die einzelnen Nutzergruppen relevant sind. Eine fachbezogene Zusammenarbeit mit dortigen wissenschaftlichen Mitarbeitern war durch die während der bisherigen Kooperation entstandenen Kontakte gewährleistet. Der Umgang mit den entwickelten Programmwerkzeugen wurde vor potentiellen Nutzern demonstriert.
Um die Ergebnisse des Forschungsaufenthalts in Manchester und damit zusammenhängende Probleme auszuwerten, wurde im Anschluß ein Workshop an der Universität Lyon durchgeführt. Dazu fand ein Treffen zwischen Wissenschaftlern aus Frankreich (Universität Claude-Bernard Lyon), Großbritannien (Liverpool John-Moores-Universität, Christie Hospital Manchester) und Norwegen (SINTEF, Trondheim) statt. Von unserer Universität nahmen Mitarbeiter des Instituts für Prozeßmeßtechnik und Elektronik sowie der Klinik für Strahlentherapie teil. Durch die Förderung konnte ein Tagungsmaterial bereitgestellt werden, in dem die wesentlichen Ergebnisse des Forschungsaufenthalts in Manchester sowie relevante weitere Arbeiten zusammengestellt waren.