Studierende befragt
Lehrevaluation an der Universität
Evaluation von Studium und Lehre gehört zu den Aufgaben der Universität, um eine Qualitätssicherung und -verbesserung zu gewährleisten. Die im Wintersemester 97/98 durchgeführte Befragung Das Studium und die Lehre aus der Sicht der Studierenden soll eine Standortbestimmung der Universität ermöglichen und in der Auswertung Stärken und Schwächen besonders verdeutlichen. Die Ergebnisse wurden im Dezember 1998 in der Universität öffentlich gemacht.
Im Rahmen einer schriftlichen Befragung wurden Items verwendet, die durch die Arbeitsgruppe Hochschulforschung in Konstanz getestet wurden und mit den vom Hochschul-Informations-System (HIS) erarbeiteten Fragen in Kongruenz stehen. Hauptschwerpunkte der Befragung bildeten neben der Charakterisierung des Faches und des Anforderungsniveaus sowie der allgemeinen Beurteilung von Lehrveranstaltungen durch die Studierenden auch Aspekte, die sich auf die Rahmenbedingungen des Studiums bezogen. Zu diesen gehören die Möglichkeiten der Beratung und Betreuung, aber auch die Nutzung der Bibliotheken und Rechenzentren. Zusätzlich wurden auch solche Bereiche erfaßt, die sich auf die persönlichen Befindlichkeiten der Studierenden beziehen, z. B. der Zeithaushalt und die Belastung durch Studiensituation und persönliche Belange. Des weiteren wurden die Studierenden gefragt, in welchen Bereichen sie baldmöglichst Veränderungen wünschen.
Die Ergebnisse insgesamt weisen interessante Akzentuierungen auf. Beispielsweise haben Prüfungen, die als Kontrollinstrument und Filter für die Fortführung eines Studiengangs wirken im studentischen Leben eine entscheidende Bedeutung. Diese wird aber von männlichen und weiblichen Studierenden unterschiedlich empfunden. Frauen fühlen sich durch Prüfungen stärker belastet als Männer. Die Prüfungsbelastung wird von den Studierenden der Fakultäten unterschiedlich reflektiert. Studierende der Wirtschaftswissenschaft und Medizin sehen sich stärker belastet als Studierende des Maschinenbaus und der Mathematik.
Von Interesse dürften auch die unterschiedlichen Einschätzungen der Studierenden zu den Bibliotheken und Rechenzentren sein. Die Studierenden nutzten vielfach die Möglichkeit, im Rahmen einer "Offenen Frage" Probleme, die sie besonders bewegen, zu äußern. Inhaltliche und organisatorische Aspekte fanden Beachtung. Aussagen zu Tutorien, Prüfungszeiten, Planung und Angebot von Lehrveranstaltungen sowie der Studienberatung in den Fakultäten standen im Mittelpunkt. Aber auch eine Reihe von Fakten, die zu den Rahmenbedingungen gezählt werden können, wurden benannt, z.B. Formalia der Prüfungsämter, BAföG-Regelungen, Beschränkung der Wohnheimnutzung.
Viele der in diesem Zusammenhang dargestellten Probleme verdeutlichen und stützen die durch die Befragung erzielten Auswertungsergebnisse. Die Fakultäten und die Fachschaften sind gefordert, die vorliegenden Ergebnisse zu diskutieren und nach Möglichkeiten für die Qualitätsverbesserung in den einzelnen Bereichen zu suchen. Helfen sollen dabei auch die Lehrveranstaltungsbeurteilungen, die für ausgewählte Studiengänge am Ende des Semesters in den Fakultäten durchgeführt werden. Diese Fächer/Studiengänge führen als Bestandteil der Fachevaluation der Universität eine kritische Selbstbetrachtung durch und ergänzen diese durch die benannte Lehrveranstaltungsbeurteilung. Von den Fakultäten wurden dafür ausgewählt: der Magisterstudiengang Politikwissenschaft (FGSE), die Diplomstudiengänge Maschinenbau – Grundstudium (FMB), Elektrotechnik – Grundstudium (FET), Physik – Grundstudium (FNW), Wirtschaftsinformatik (FIN), Wirtschaftsmathematik (FMA), Volkswirtschaftslehre (FWW) sowie die Augenheilkunde und Medizinische Psychologie (FME). Die aktive Teilnahme an den Aktivitäten zur Evaluation ist Voraussetzung für die Mitgestaltung und Verbesserung des Studiums. Deshalb sind besonders die Studierenden gefordert, sich noch zahlreicher an den entsprechenden Maßnahmen der Evaluation zu beteiligen.
Der Auswertung der Befragung ist im Lesesaal der Universitätsbibliothek, der Bibliothek der Fakultät für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften und der Medizinischen Zentralbibliothek einsehbar.