Wie wird Personalratsarbeit erlebt?
Die Aufgaben und Arbeitsgebiete der Personalräte sind durch das Landes-Personalvertretungs-Gesetz beschrieben. Wie aber werden die vielfältigen Mitbestimmungs-, Informations- und Vertretungsaufgaben im Tagesgeschäft umgesetzt, und wie erleben die Mitarbeiter diese Arbeit?
ird die Hochschulöffentlichkeit beispielsweise an der Universität Magdeburg (ohne Medizinische Fakultät) durch regelmäßig erscheinende Infos, durch zweimal jährlich erscheinende Personalratsblätter (gemeinsames Heft der drei Personalräte an der Universität), regelmäßige Artikel im UNI-REPORT oder die Infos im Internet erreicht? Sind die zweimal jährlich stattfindenden Personalversammlungen (oder die thematisch eingegrenzten Teilpersonalversammlungen), die sich immer größerer Teilnehmerzahlen erfreuen, ein Maß dafür, wie gut die Mitarbeiter über Personalratsarbeit informiert sind, und wie sie erreicht werden bzw. werden wollen? Oder sind es mehr die individuellen Beratungen und Mitbestimmungen im Einzelfall, die Personalratsarbeit erlebbar und wichtig erscheinen lassen? Dabei sind Maßnahmen gemeint wie: Einstellungen, Eingruppierungen, Weiterbildungen, Umschulungen, Maßnahmen zum Arbeitsschutz, aber auch Abmahnungen und Kündigungen, bei denen der Personalrat in vielen Fällen engen Kontakt zu den betroffenen Beschäftigten hat. Beispielsweise gibt es beim Personalrat (ohne Medizinische Fakultät) täglich eine Beratungssprechstunde, die abwechselnd von Personalratsmitgliedern betreut und rege genutzt wird.
Ganz sicher ist es nicht die Personalratsarbeit an sich, sondern sind es deren Inhalte, welche Mitarbeiter interessieren, anregen, aktivieren oder sogar begeistern. Genauso wichtig ist aber auch die Form, die gewählt wird, um Informationen zu vermitteln und Kommunikation zu fördern.
Ein gutes Beispiel für eine gelungene Aktivität und erfreulich hohe Beteiligung der Mitarbeiter (und der Studenten) war die Protest-Unterschriftensammlung gegen die Kürzungen im Haushaltsentwurf 1999 im Januar dieses Jahres. Gute Informationen zum inhaltlichen Problem gab es von Dienststelle und Personalrat. Durch persönliches Engagement aller Personalratsmitglieder, die nach dem Schneeballprinzip aktiv wurden, konnten in knapp einer Woche 3000 Unterschriften eingeholt werden (bei ca. 1500 Beschäftigten, incl. Drittmittelbeschäftigte, und 6000 Studenten). Dabei beteiligten sich die Mitarbeiter intensiv. Sicher kann nicht jedes Thema so oder ähnlich behandelt werden, und nicht zu jeder Personalversammlung kann jeder Mitarbeiter mit einem persönlichen Gespräch zur Teilnahme angeregt, animiert oder gar überredet werden.
Wie gut fühlen sich die Mitarbeiter durch den Personalrat vertreten, informiert, einbezogen oder gefragt und welche Formen gibt es, die geeignet sind, Kommunikation zu verbessern? Es wäre sehr schön, wenn der Personalrat zu dieser Frage Resonanz bekäme!