Ottos Uni informierte beim Shopping
Gelungene Präsentation der Alma mater in Magdeburgs größtem Einkaufszentrum
Überwältigend sei der Erfolg der Unipräsentation im Allee-Center gewesen, würdigte vor dem Senat Rektor Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann abschließend die gemeinsame Aktion "UNI live" von Einkaufszentrum und Universität im Herzen Magdeburgs. Nun dürfe nicht mehr von einem Unverhältnis zwischen Stadt und Universität gesprochen werden, es habe sich in ein Verhältnis gewandelt.
Dicht umlagert war immer der Internetsurfpunkt.
Zehn Tage brachten Universitätsangehörige den Magdeburgern und ihren Gästen die Alma mater der Landeshauptstadt nahe. Einhundert wissenschaftliche Institute, Bereiche, Abteilungen und Kliniken luden ein, Lehre und Forschung hautnah zu erleben, mitzumachen oder einfach die interessantesten wissenschaftlichen Highlights im Experiment zu verfolgen. Auf Postern, in Ausstellungsvitrinen, mit Vorträgen in einem nachgestellten Seminarraum sowie Vorführungen auf der Bühne zeigten die neun Fakultäten einen Querschnitt ihrer wissenschaftlichen Leistungsfähigkeit. Am zentralen Informationsstand wurden täglich etwa 200 Fragen interessierter Besucher aller Altersgruppen von den Studienberatern und den Mitarbeitern des Studentenwerkes beantwortet. Die Reaktion der Center-Besucher war fast durchweg positiv und reichte von "interessant", "spannend", "beeindruckend" bis hin zum verblüfften "Das alles wird an der Uni gemacht!?". Nur wenige Skeptiker kommentierten das Geschehen mit einem "Das gehört sich nicht für eine Universität."
Erfolg durch exakte Vorbereitung
Die Idee dieses Projektes war, so Volker Zehle, Dezernent für Studienangelegenheiten, auf die Bürger und Bürgerinnen sowie die Gäste der Landeshauptstadt zuzugehen und außerhalb der Universität über Lehre und Forschung zu berichten. Der Campus liege zwar in unmittelbarer Nähe des Stadtzentrums, dennoch haben viele Bürger den Weg noch nicht zur Uni gefunden. Mit dieser etwas "außergewöhnlichen" Aktion sollte die "Hemmschwelle" zur Wissenschaft abgebaut werden und selbstverständlich auch für ein Studium an unserer Universität geworben werden.
Bei einem Eis läßt es sich viel besser über Ventile, Zylinder, PS und Einspritzpumpen fachsimpeln.
Und ist das gelungen? "Auf jeden Fall", schätzt der Dezernent ein. Sehr kompakt konnte ein relativ breites Spektrum des universitären Lebens der Öffentlichkeit vorgestellt werden. "Mit dem Allee-Center hatten wir einen Partner, der nicht nur finanziell, sondern auch mit vielen Ideen, Know-how und Technik hinter der Aktion stand und sehr unkompliziert auf unsere Wünsche eingegangen ist." Ohne die über sechsmonatige intensive Arbeit der Vorbereitungsgruppe, der Mitglieder aller Fakultäten und Bereiche angehörten, sei diese Präsentation nicht möglich gewesen. Einen dritten Grund für das gute Gelingen der Aktion sah Volker Zehle in der ausgezeichneten dezentralen Vorbereitung der Einzelaktionen. Das begann beim reibungslosen Umbau der täglich wechselnden Exponate und ging bis zur durchgängigen Betreuung der Dauerstände wie spurgeführtes Elektroauto, Internetsurfpunkt, Kaffeerösterei, Roboterexperimentierstand, Rasterelektronenmikroskop und der Stand von Studienberatung und Studentenwerk. Hinter den Kulissen sorgten die Mitarbeiter vom Audiovisuellen Medienzentrum, Hausmeister oder Kraftfahrer für den richtigen Ton, das beste Licht oder den schnellen Transport.
Zauberhafte Mathematik während der mathematischen Zauberschow.
Das hört sich alles so problemlos an!? "Ja, weil alle Beteiligten wirklich engagiert mitgearbeitet haben", bekräftigt Dr. Bettina Sandt, die lenkend alle Fäden in den Händen hielt. Nicht wenig Überzeugungsarbeit mußte jedoch geleistet werden, um alle kreativen Ideen zu einer einheitlichen Präsentation zusammenzufügen, beispielsweise alle Poster auf eine gemeinsame Größe zu bringen. Sehr gut sei auch die Zusammenarbeit mit dem Studentenwerk und der Otto-von-Guericke-Gesellschaft gewesen.
Breite Angebotspalette
Die Veranstaltungspalette während der Präsentation reichte vom Gedächtnistraining über das Ultraschallschweißen von Metallen, einigen Exemplaren von "Computern" aus der Geburtsstunde der Rechentechnik an der Universität, einer Multi-Media-Simulation, Sprachberatung und tänzerischen Darbietungen bis hin zur Hochgeschwindigkeitskamera, dem Besuch bei den Langobarden oder der Vorstellung einer Herz-Lungen-Maschine. An einem Versuchsstand konnten die Besucher die Bildung von Spiralen in chemischen Lösungen erleben.
Einen "bösen Tumor" und einen "entzündeten Blinddarm" konnten Interessierte am Operationssimulator entfernen oder einfach nur Erbsen in der Plasikbauchhöle einsammeln.
Photos: AVMZ/Albrecht
Die Universitätsbibliothek zeigte neben bibliophilen Ausgaben auch Lehr- und Fachbücher unserer Wissenschaftler in Printform, und dem Trend moderner Kommunikationstechnologien entsprechend, auf CD-ROM. Interessierte konnten an einer Knochenmarkspendesuchaktion teilnehmen und auch gleich die Blutgruppe feststellen lassen. Neben den täglich stattfindenden Vorlesungen und Demonstrationsversuchen gab es eine Menge bunter Sport- und Kulturveranstaltungen. Viele der Versuchsstände und Exponate sollten nicht gleich wieder in den Institutslaboren oder Büros verschwinden, meint Bettina Sandt. Sie könnten in wechselnden Ausstellungen im neuen Begegnungszentrum im Gebäude 09 der Öffentlichkeit gezeigt werden.
Ganz sicher sind viele Aktionen, Vorträge oder Exponate hier unerwähnt geblieben, aber auch sie trugen zum Gelingen der exzellenten Präsentation unserer Universität im Herzen der Stadt bei. Zum Universitätsball Ende des Jahres wird eine Festschrift als Dokumentation der Allee-Center-Aktion erscheinen.
Statistik
Während der zehntägigen Präsentation "UNI live" im Allee-Center wurden
- 25 Stellflächen auf rund 700 Quadratmetern gestaltet,
- in 17 Vitrinen Exponate auf 8 Ausstellungsflächen gezeigt und
- ca. 100 Poster ausgestellt.
Im Allee-Center waren insgesamt rund 350 Universitätsangehörige mit der Betreuung der Experimentier- und Beratungsstände beschäftigt.
Auf der Bühne gab es 36 Auftritte.
Im Seminarraum wurden 40 Vorträge gehalten.
Für die Vorträge, Vorführungen, Experimente, Mitmachaktionen und Beratungen wurden u. a.
- 30 Tische
- 90 Stühle
- 7 Videorecorder
- 3 Großbildschirme
- 65 Stellwände
- 105 Bilderrahmen und
- unzählige Meter Verlängerungskabel
genutzt.