Känguruhs für Kreativität

13.06.1999 -  

Videos, die kleine Geschichten vom Leben erzählen

Gut, es waren keine Oscars, aber immerhin Känguruhs, in bronze, silber und gold, mit denen die besten studentischen Video-Produktionen Mitte Mai 1999 prämiert werden sollten. Vor dem Preis jedoch steht der Fleiß - sowohl der 80 Video-Macher als auch der zehn Juroren.

Bis zur letzten Treppenstufe war der Hörsaal III gefüllt, als die elf Meisterwerke der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Ganz unterschiedliche Mittel des Mediums Video haben die studentischen Filmemacher für ihre Arbeiten ausgenutzt. Das reichte von einer experimentierfreudigen Kameraführung über Gestaltungselemente aus der guten alten "Stummfilm"-Zeit, dem Spiel mit Farben und Musik bis hin zu "schauspielerischen Höchstleistungen", verpackt in richtige kleine Geschichten.

Zum 3. Mal

Seit 1997, als es die Video-Exposition zum ersten Mal gab, sei ein kontinuierlicher Anstieg der technischen und gestalterischen Qualität zu verzeichnen, schätzt Dr. Heinz Rösler vom Unifernsehen ein. Er betreut die praktische Realisierung der Videoprojekte bereits zum 3. Mal. Die Produktionsteams wurden mit digitalen Videokameras ausgestattet. Ihnen ist ein Bluebox-Aufnahmestudio sowie Bild- und Tonbearbeitungstechnik zur Verfügung gestellt worden.

Professor Winfried Marotzki, Lehrstuhlleiter für Allgemeine Pädagogik, ist der Vater der Idee, Studierende an die audiovisuelle Gestaltung erziehungswissenschaftlicher Fragestellungen heranzuführen. Die Einrichtung des Studienganges Computervisualistik 1997 bot die besten Voraussetzungen für dieses Projekt. Die Studierenden im ersten Studienjahr setzten u.a. Themen wie Informationsgesellschaft, Stadt als Kommunikationsraum, soziale und digitale Welten, Verhältnis von Generationen oder Kulturen filmisch um.

Fachlich unterstützt werden die Studierenden durch eine Einführungsvorlesung in Allgemeiner Pädagogik sowie durch einen Grundlagenkurs zur Bild- und Filmgestaltung. Wenn das Drehbuch erarbeitet ist, werden Kulissen gebaut, Kostüme genäht, Einstellungen geprobt, unendlich viele Stunden Video aufgenommen, der Ton bearbeitet und mit Musik unterlegt, Vor- und Abspann geschrieben.

Dann die Wochen des Wartens bis zur Entscheidung der Jury und endlich der spannende Abend der Preisverleihung der begehrten Trophäen, die aber mindestens so lange dauerte wie eine richtige Oscarverleihung. Gestiftet wurden die Känguruhs in diesem Jahr vom Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung. Hauptkriterium für die Entscheidung der Juroren bildete vor allem die kreative Umsetzung der Themen unter Anwendung des spezifischen Potentials der digitalen Videotechnologie.

Übrigens lag die Jury in ihren diesjährigen Entscheidungen so falsch nicht, denn die erst- und zweitplazierten Videoproduktionen waren auch ganz vorn in der Gunst des Publikums.

Und falls nun jemand Lust auf eine Videoproduktion, z.B. über eine Übung oder eine Semesterarbeit, bekommen hat, die Kapazitäten des Unifernsehens stehen allen offen.

Die Gewinner

Pl1

Pl2

Pl3

Platz 1

The Real Life

Ulrich Eickmann

Tobias Hobein

Patrick Levin

Andreas Martin

Marie-Luise Müller

Platz 2

Analog vs Digital

Stefan Carl

H. Robert Krause

Stefan Schrader

Platz 3

In allen Farben grau

Alexander Nikitin

Steven Bergner

Philipp Festner

Sebastian Prange

Mathias Messinger

Letzte Änderung: 13.06.1999 - Ansprechpartner: Webmaster