Wohin mit dem Auto?
Parkplätze sind an der Uni Mangelware
Auch zu Beginn dieses Semesters durfte er nicht fehlen – der obligatorische Leserbrief mit einer Beschwerde zur angespannten Parkplatzsituation auf dem Universitätsgelände. Und wie zu Beginn jeden Semesters gibt es zu diesem Thema kaum mehr etwas Neues zu berichten. Im Gegenteil, es wird schon fast langweilig, immer wieder darauf zu verweisen, dass auf dem Campus am Universitätsplatz die Park- und Verkehrsordnung vom 22. Februar 1996 gilt und Parkplätze nicht aus dem Zylinder gezaubert werden können. Auch auf dem Campus der Medizinischen Fakultät existiert eine Parkordnung; in den vergangenen Jahren mehrfach überarbeitet; auch dort sind Parkplätze Mangelware. Die Einfahrts- und Parkberechtigung für diesen Campus kostet 12 DM im Monat. Für 40 DM monatlich können Hochschullehrer einen personengebundenen Stellplatz mieten.
Nicht hausgemacht
Grundsätzlich existiert kein Paragraph in irgendeinem Gesetzbuch, der dem Arbeitgeber auferlegt, generell all seinen Arbeitnehmern einen Parkplatz zur Verfügung zu stellen. Stellflächen für des Deutschen liebstes Kind, das Auto, sind überall mehr als knapp. Einer bundesweit geltenden Regelung zufolge soll bei öffentlichen Neubauten beispielsweise an Universitäten für drei Mitarbeiter bzw. Studierende ein Stellplatz geschaffen werden. Das Parkproblem ist also kein hausgemachtes der Uni Magdeburg, was auch unzählige Diplomarbeiten zu diesem Thema belegen. In keiner jedoch wurde ein Königsweg für die Lösung dieses Problems gefunden.
Kontrolle und Kosten
Seit Juni 99 nun trifft sich eine Arbeitsgruppe, um ein neues Parkmodell für den Campus am Universitätsplatz und am Schroteplatz zu erarbeiten. Besonders schwierig lassen sich Parkordnungen auf freizugänglichen Parkflächen durchsetzen. Immer wird es unberechtigte Nutzer geben, die nicht einfach zu disziplinieren sind. Abschleppen hilft nicht immer, sind die Autos doch oft für ein Abschleppfahrzeug unzugänglich eingeparkt, Hinweiszettel an die Parksünder, egal ob ohne Parkmarke oder vor einem Rettungsweg stehend, werden von diesen einfach ignoriert. Eine Lösung wären kontrollierte Zufahrten. Doch jede Kontrolle, darüber sollte man sich im Klaren sein, ist mit Kosten verbunden, Kosten die auf die Nutzer der Parkplätze als Gebühren, in welcher Form auch immer, umgelegt werden müssen. Und auch dann kann es noch immer nicht für jeden einen Stellplatz geben.
Modelle hat sich die Arbeitsgruppe einige überlegt, sogar ein Finanzierungsangebot für ein Parkhaus wurde eingeholt. Die monatliche Gebühr für einen Stellplatz beliefe sich dort auf etwa 60 bis 80 Mark. Derzeit werden die verschiedenen Vorschläge der Arbeitsgruppe im Rektorat diskutiert.
Nach der Fertigstellung der Parkplätze am Gebäude 40, Ende November 99, wird dort, so ist es vorgesehen, eine Zufahrtskontrolle erfolgen. Die Kosten dafür sollen nach dem Solidarprinzip auf alle Parkmarken umgelegt werden. Auch für den Campus am Universitätsplatz wird es wohl auf eine derartige Regelung hinauslaufen. "Hinweise für eine besser zu praktizierende Lösung werden gern entgegen genommen", unterstreicht Dr. Joachim Köhler, Dezernent Allgemeine Angelegenheiten.
Verwunderlich bei der ganzen Diskussion um den Parkplatzmangel ist jedoch, dass Stellplätze beispielsweise hinter den Gebäuden 29/30, Gustav-Adolf-Straße, größtenteils ungenutzt bleiben. Vielleicht spielt ja bei der ganzen Diskussion um die Parksituation doch ein gehörig Maß an Bequemlichkeit mit!?