Elektromagnetische Verträglichkeit

18.12.1999 -  

Internationales Symposium an der Universität

Elektromagnetische Verträglichkeit stand im Mittelpunkt eines internationalen Symposiums im Hotel Herrenkrug in Magdeburg. Für drei Tage war die Elbestadt im Oktober 1999 ein Forum, auf dem 150 Fachleute, darunter führende Experten aus Deutschland, den USA, Frankreich, Schweden und Rußland, die neuesten Erkenntnisse des sich in stürmischer Entwicklung befindlichen Fachgebietes der Elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) vorstellten und diskutierten. 75 Vorträge waren zehn hochaktuellen Schwerpunkten gewidmet. Sie umfaßten Grundlagenprobleme wie Fragen der Analyse und Modellbildung, beschäftigten sich mit aktuellen Fragen der EMV-Meßtechnik sowie der Schaffung geeigneter Prüfumgebungen und reichten bis zu interessanten Anwendungsaspekten. Hier sind vor allem die Problematik neuer Verbundwerkstoffe unter dem Aspekt ihrer elektromagnetischen Eigenschaften (Schirmwirkung), die Herstellung der elektromagnetischen Verträglichkeit im industriellen Bereich und bei Kraftfahrzeugen sowie die Wirkung elektromagnetischer Felder und Wellen in Biologie und Medizin zu nennen.

Zwei Workshops

Zwei hochinteressante Workshops zu den Themen "Nationale und internationale Normung" unter Beachtung neuester Tendenzen und "Elektromagnetische Bedrohungen" ergänzten das Programm. Waren elektromagnetische Bedrohungen in den vergangenen Jahrzehnten vor allem militärischen Überlegungen vorbehalten (Wirkungen des mit Kernwaffenexplosionen verbundenen elektromagnetischen Impulses und elektromagnetische Kanonen), so gehen von den mit den heutigen technischen Mitteln erzeugbaren elektromagnetischen Impulsen und von Hochleistungsmikrowellen erhebliche Gefahren für den zivilen Bereich aus. Dieser "elektromagnetische Terrorismus" stellt Gefahren zum Beispiel für den Betrieb von Verkehrsmitteln (Kraftfahrzeuge, Schienenfahrzeuge, Flugzeuge) und für die Funktion von Verkehrsleiteinrichtungen dar, auch Rechnernetze in Großbanken können außer Funktion gesetzt werden.

Die wissenschaftlichen Organisatoren des Symposiums, Prof. Jürgen Nitsch, Lehrstuhl für Elektromagnetische Verträglichkeit und Theoretische Elektrotechnik, und Prof. Günter Wollenberg, Lehrstuhl für Theoretische und Allgemeine Elektrotechnik, hatten sich das Ziel gestellt, die Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik und insbesondere das neu gegründete Institut für Grundlagen der Elektrotechnik und Elektromagnetische Verträglichkeit national und international bekannt zu machen, die eigenen Forschungsaktivitäten und hochmodernen Laboreinrichtungen vorzustellen, den Kontakt zur mittelständischen Industrie herzustellen sowie der Industrie Unterstützung und Zusammenarbeit anzubieten. Dieses Ziel, so kann festgestellt werden, wurde erreicht.

Würdige Werbung

Einer der führenden EMV-Experten, Dr. Frederic Tesche, USA, hat im Abschlußmeeting das hohe wissenschaftliche Niveau, die perfekte Organisation und die ausgezeichnete Konferenzatmosphäre besonders hervorgehoben. Rundfunk und Fernsehen haben sowohl über das Symposium als auch über den Magdeburger EMV-Lehrstuhl - es gibt erst zwei andere derartige Lehrstühle in Deutschland - berichtet.

Als Resümee kann festgestellt werden: Dieses erfolgreiche Symposium war nicht nur ein wissenschaftlicher Höhepunkt für die nationale und internationale EMV-Community, sondern auch eine überaus würdige Werbung für die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.

Letzte Änderung: 18.12.1999 - Ansprechpartner: Webmaster