Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt ermöglicht
Qualifizierung erwerbsloser Ingenieure
Überaus zufrieden zeigte sich Initiator Prof. Dr. Helmut Tschöke vom Ergebnis des Qualifizierungsprojektes "Arbeitslose Ingenieure in den ersten Arbeitsmarkt". Gemeinsam hatten die Universität, das Magdeburger Arbeitsamt, der ingenieurtechnische Ausbilder "elop" sowie das Unternehmen Bosch ein achtmonatiges Praxistraining für beschäftigungslose Ingenieure aus der Elbestadt auf die Beine gestellt.
Von den 16 Teilnehmern sind acht in eine Festanstellung vermittelt worden; sechs von ihnen beim Praxispartner Bosch, der sich mit Einspritzsystemen für Dieselmotoren befasst.
Von der Idee
Im Bestreben, der händeringend nach qualifizierten Ingenieuren suchenden Industrie bedarfsorientiert weitergebildete Fachkräfte vermitteln zu können, entstand bei Arbeitsamtsleiter Wolfgang Meyer und Professor Tschöke die Idee zu diesem Projekt. Den Praxispartner fand der Leiter des Instituts für Maschinenmeßtechnik und Kolbenmaschinen in seinem ehemaligen Arbeitgeber Bosch. Der renommierte Ausbilder "elop" konnte für die Know-How-Vermittlung in Sachen EDV gewonnen werden. An der Universität begeisterte Professor Tschöke seine Professorenkollegen Ludger Deters, Institut für Maschinenkonstruktion, und Roland Kasper, Institut für Maschinen- und Antriebstechnik, für eine Zusammenarbeit.
Vier Monate wurden die Ingenieure von Universität und "elop" theoretisch fit gemacht. In weiteren vier Monaten bereiteten sie sich praktisch bei Bosch auf einen neuen Start ins Berufsleben vor. Die Kombination aus universitärer Weiterbildung, der Vermittlung von sozial-methodischen Komponenten durch einen ingenieurtechnischen Anbieter und einem breit angelegten Praktikum, lasse die Fachkräfte für Unternehmen sehr viel attraktiver werden, schätzte Jörg Petermann, Prokorist bei "elop", ein. Fachlich habe es anfangs erhebliche Defizite gegeben. Dies sei darin begründet, dass die Teilnehmer in einem ganz anderen Berufsfeld als dem Bereich der Dieselmotoren tätig waren, dass ihre Ausbildung bereits sehr lange zurücklag und dass sie schon eine lange Zeit erwerbslos waren. Mit der Maßnahme jedoch konnte erreicht werden, den Teilnehmern einen Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt als Ingenieure zu eröffnen, stellte Jörg Petermann fest.
Lohnende Investition
Möglich wurde das Projekt durch die Finanzierung des Arbeitsamtes, das auch für die Auswahl der Kursteilnehmer verantwortlich war. Hunderttausend Mark steuerte die Behörde bei. Eine Investition, die sich gelohnt habe, versicherte Wolfgang Meyer. Da von Anfang an eine sehr interessierte Firma hinter dem Projekt gestanden habe, blickte der Arbeitsamtsleiter immer sehr zuversichtlich auf dieses Vorhaben zur Reintegration von Erwerbslosen. Zuversichtlich ist er auch für die noch nicht vermittelten Ingenieure; rechnete ihnen Chancen in der Automobilindustrie aus. Gleichzeitig räumte er aber auch ein, dass derartige Projekte nur erfolgreich seien, wenn die Teilnehmer auch eine gewisse Bereitschaft zur Mobilität mitbrächten.
Der Erfolg ist Motivation! Motivation, weiter zu machen. Die Neuauflage soll auf "verbessertem Niveau" stattfinden, plant Professor Tschöke. An der Universität hält er bereits nach Partnern aus den Bereichen Regelungstechnik und Elektronik Ausschau. Wolfgang Meyer ist derweil auf der Suche nach neuen Praxispartnern. Auf die Signale der Industrie müsse dabei geachtet werden, um bedarfsgerecht weiterzubilden.