Grundstein für Experimentelle Fabrik
Zentrum für Produkt-, Verfahrens- und Prozessinnovation
Die Experimentelle Fabrik werde zu einem gelungenen Beispiel für die Synthese von Wirtschaft und Wissenschaft in der Region, unterstrich Kultusminister Dr. Gerd Harms bei der Grundsteinlegung zu diesem Zentrum der Innovationen Ende Januar 2000. Bei kleinen und mittelständischen Unternehmen sei die Idee dazu auf fruchtbaren Boden gefallen. Zu einem Forschungs- und Transferzentrum für anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung auf den Gebieten der Produkt-, Verfahrens- und Prozessinnovation soll sich die Experimentelle Fabrik etablieren.
Rektor Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann sprach anläßlich der Grundsteinlegung von einem "Center of Excelence", das in Magdeburg entstehe: in einer Flucht wachsen die Universität am Universitätsplatz, Max-Planck-Institut, Fraunhofer Institut und Experimentelle Fabrik am Askanischen Platz und über die Elbe hinaus der Campus der Fachhochschule. Mögen gleichermaßen Impulse für die Industrie wie für die Magdeburger Wissenschaftler von der Experimentellen Fabrik ausgehen, wünschte der Rektor.
Interdisziplinarität
Offiziell heißt sie "Zentrum für Produkt-, Verfahrens- und Prozessinnovation GmbH" (ZPVP). Deren Gesellschafter sind zu 49 % die Guericke-Universität und zu 51 % die Landeshauptstadt Magdeburg. In diesem Zentrum werden Wissenschaftler der Universität, der An-Institute und heimischer Wirtschaftsunternehmen interdisziplinär an innovativen Technologien arbeiten. Die Forschungsgebiete sind klar definiert: Produktentwicklungs- und Produktentstehungsprozesse, Beschichtungstechnologien, Mikroproduktionstechnik, Prozeßoptimierung, betriebliches Lernen und Planen sowie Managementtechniken.
Insbesondere an junge Leute, die sich was in den Kopf gesetzt haben, nämlich die Idee eines eigenen Unternehmens, richteten sich die Angebote der Experimentellen Fabrik, hob Prof. Dr. Hermann Kühnle vom Fraunhofer Institut IFF hervor. Durch die unmittelbare Nachbarschaft von Wirtschaftsunternehmen und universitären Forschungseinrichtungen im ZPVP versprechen sich dessen Betreiber eine schnelle Anwendung modernster Produktentwicklungs- und Produktionsmethoden in Wirtschaftsunternehmen der Region. Damit verbunden ist auch die Hoffnung auf eine aktive Ansiedlungspolitik mittelständischer Firmen in Sachsen-Anhalt. Für viele Unternehmen bietet die Experimentelle Fabrik eine Chance, ohne hohe Investitionskosten ihre Produktpalette zu ergänzen und neue Märkte zu erschließen. Gerade bei limitierten Haushaltsvorgaben sind derartige Investitionen von besonderer Bedeutung, um die regionale Wirtschaft zu beleben.
Bis Dezember 2000 soll das Gebäude an der Sandtorstraße fertig sein. 1000 m2 Labore und Werkstätten, 920 m2 Büros, eine große Versuchshalle, ein Labor zur Prüfung von elektromagnetischer Verträglichkeit sowie Lagerflächen werden dann ab Januar 2001 den Mietern zur Verfügung stehen. Das Architekturbüro sauerbruch hutton, Berlin, zeichnet für den Entwurf verantwortlich. Die geplanten Kosten belaufen sich auf knapp 24 Millionen Mark. Das Projekt wird durch den EU-Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), den Bund und das Land Sachsen-Anhalt gefördert.