Gute Zusammenarbeit mit der Stadt
Zum Baugeschehen mit dem Kanzler im Gespräch
Um und auf dem Campus Universitätsplatz tut sich was. Es gibt kaum eine Ecke, an der nicht gebaggert, gebuddelt, geschachtet, gebaut oder saniert wird. Die zahlreichen Baumaßnahmen von Stadt und Universität lassen unseren Campus attraktiver und die Studien- und Arbeitsbedingungen erheblich besser werden. Über das Baugeschehen am Universitäts- und Schroteplatz sprach Uni-Report mit Kanzler Wolfgang Lehnecke.
Im östlichen und nördlichen Bereich des Campus Universitätsplatz ist in den zurückliegenden Monaten viel Neues entstanden. Was konkret wurde und wird dort realisiert?
Dies sind vor allem Maßnahmen der infrastrukturellen Anbindung des Universitätscampus, ausgeführt von der Stadt Magdeburg. Verweisen möchte ich auf die Sanierungsmaßnahmen in der Pfälzer Straße. Hier entsteht ein Fußgängerüberweg zur Mensa und dem Wohnheimbereich. Damit wird das Überqueren der Pfälzer Straße um ein Vielfaches sicherer, als es bisher ist. Gleichzeitig erhielt die Straße eine neue Decke und wurden die Fußwege erneuert.
Am Pfälzer Platz entsteht ein Kreisverkehr. Auch davon profitiert die Universität. Der Verkehrsfluss wird günstiger und das Ambiente freundlicher. Erwähnt seien hier auch die Baumaßnahmen am Hohenstaufenring. Dort erhielt die Fahrbahn einen neuen Belag und wurde verbreitert. Die Fußwege wurden neu gepflastert. Dies ist für das gesamte Umfeld ein großer Gewinn.
In der Verlängerung des Hohenstaufenrings entstand der gesamte Haupteinfahrtsbereich in den Universitätscampus neu, Grünanlagen werden gestaltet, die Henning-von-Tresckow-Straße erhielt eine neue Decke, wurde verbreitert und die Fußwege neu angelegt.
Wenn hier über die Leistungen der Stadt gesprochen wird, ist auch auf die Ausschilderung im Stadtgebiet zu verweisen, die sich in den zurückliegenden Monaten deutlich verbessert hat. Sie leitet auswärtige Besucher jetzt sicherer zu den einzelnen Standorten unserer Einrichtung. In Verbindung mit unseren einrichtungsinternen Plänen ist mit einigen Einschränkungen ein gutes Informations- und Leitsystem gegeben.
Wie gestaltet sich in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit mit den Ämtern der Stadt?
Generell ist das Zusammenwirken mit der Stadt ein Thema, das immer wieder in der Hochschulöffentlichkeit diskutiert wird. Die Universitätsverwaltung arbeitet mit den Ämtern der Stadt sehr konstruktiv zusammen. Stellvertretend möchte ich die Klärung von Liegenschaftsfragen, alle bauvorbereitenden Maßnahmen, aber auch die Klärung von Fragen ausländischer Studierender und Mitarbeiter nennen.
Mein Dank richtet sich vor allem an das Amt zur Regelung offener Vermögensfragen, das Stadtplanungsamt, das Tiefbauamt, das Bauordnungsamt, das Gewerbeaufsichtsamt als unsere häufigsten Ansprechpartner.
Doch die Universität profitiert ja nicht nur vom eigenen attraktiven Campus und den neugestalteten Zufahrten.
Richtig! Das städtische Umfeld einer Universität spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Wahl des Studienortes. Die Stadt Magdeburg hat in den vergangenen Jahren viel für ihr "Äußeres" getan. Es wurde viel gebaut, was der Elbestadt ein gewisses Flair verleiht. Die BUGA hat sehr zur Verbesserung des Images der Stadt beigetragen. Für Studierende und Mitarbeiter bieten sich viele gute Wohnmöglichkeiten. Ich hoffe, dass im gemeinsamen Zusammenwirken auch so etwas wie eine Studentenszene in der Stadt geschaffen werden kann.
Zurück zum Uni-Baugesehen. Ins Auge fallen derzeit ja einige große Bauvorhaben. Welche wären da zu nennen?
In diesem Jahr werden eine ganze Reihe von Baumaßnahmen begonnen und weitergeführt. Für die sogenannten großen Baumaßnahmen stehen insgesamt 37,8 Millionen D-Mark zur Verfügung.
Das entscheidenste Vorhaben ist der Neubau der Universitätsbibliothek. Mit dem Tiefbauarbeiten wurde bereits begonnen. Noch im Mai wird Grundsteinlegung sein. Rund 15 Millionen Mark sollen in diesem Jahr für das Projekt verbaut werden. Mit der Fertigstellung rechnen wir, wenn alles nach Plan läuft, im April 2002. Der Neubau hat nicht nur eine höhere Magazinkapazität, sondern auch mehr Lesesaalplätze und einen erheblich erweiterten Freihandbereich. Die Kapazitätsfrage ist damit für die nächsten Jahre gelöst.
Ein weiteres Großprojekt ist die Sanierung des Gebäudes 10. Der erste Bauabschnitt wird derzeit abgeschlossen. Der zweite beginnt im April und wird im September 2000 fertig sein. Daran soll sich ab November der dritte Bauabschnitt anschließen, der bis März 2001 dauern wird. Nachdem Ausquartierung, Baulärm und Schmutz überstanden sind, finden Mitarbeiter und Studierende auch hier sehr viel bessere Arbeitsbedingungen.
Und was passiert im Gebäude 16?
Nach langen Anlaufschwierigkeiten kann hier im Juni die Sanierung beginnen. Abgeschlossen soll sie im Mai 2002 sein. Damit werden sich besonders die Bedingungen im Laborbereich für die Fakultäten Naturwissenschaften sowie Verfahrens- und Systemtechnik enorm verbessern. Besonderes Anliegen ist es, Voraussetzungen für die Arbeitsfähigkeit auf dem Berufungsgebiet Experimentalphysik/Festkörperphysik, Kristallzucht, das Prof. Dr. Alois Krost vertritt, zu erreichen. Durch den verspäteten Baubeginn gibt es hier leider einen Zeitverzug bei der Realisierung der Berufungszusagen.
Lassen Sie mich noch auf ein Problem an der Fakultät für Informatik aufmerksam machen. Erheblich gestiegene Studentenzahlen, Neuberufungen und die Einrichtung einer DGF-Forschergruppe, führten in der Fakultät zu einem akuten Raummangel. Durch den Ankauf und die bauliche Erweiterung des Gebäudes 29 kann dieses Raumproblem gelöst werden. Diese Baumaßnahme soll durch eine Investorenlösung, also Privatfinanzierung, realisiert werden. Erste Absprachen mit dem Kultusministerium stimmen uns zuversichtlich, noch in diesem Jahr damit beginnen zu können.
Wie entwickelt sich der Schroteplatz?
Dort werden in diesem Jahr die Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur fortgeführt. 1999 konnte durch den Parkplatzneubau die Parksituation wesentlich entspannt werden. Leider noch nicht realisiert werden kann in diesem Jahr die direkte Anbindung dieses Komplexes an die Walther-Rathenau-Straße.
Welche kleineren Baumaßnahmen laufen derzeit auf dem Campus Universitätsplatz?
Es würde den Rahmen sprengen, diese alle aufzuzählen. Hier nur einige Beispiele. Mit einem finanziellen Aufwand von 1,7 Millionen D-Mark soll ein neues Chemikalienlager gebaut werden. Der alte Bau wird den Anforderungen an Arbeits- und Gesundheitsschutz nicht mehr gerecht.
Die Umbauarbeiten am sogenannten Würfel 1, Gebäude 24, werden gegenwärtig abgeschlossen. Dort zieht das Institut für Psychologie ein. Dann kann ein weiterer Außenstandort, der in der Lennéstraße, abgegeben werden.
Noch ein paar Worte zu den Wohnheimen in der Nachbarschaft des Würfels und des Internationalen Begegnungszentrums. Gegenwärtig erarbeiten Schnell & Partner eine langfristige bauliche Entwicklungsplanung. Dazu gab es in den zurückliegenden Monaten unter Einbeziehung aller Mitglieder der Universität zahlreiche Abstimmungen. Dieser Plan bezieht auch den Wohnheimcampus und die Flächen, die sich in östlicher Richtung an die Universität anschließen mit ein.
Es bleibt zu hoffen, dass insbesondere für die Wohnheime 9 und 10 möglichst schnell ein planerisches Nutzungskonzept gefunden wird.
Vielen Dank für das Gespräch.