Ein Stück Internationalität
Bilinguale Grundschule in Magdeburg
"Bonjour" kann es ab August für die ersten Schulanfänger der Internationalen Grundschule Magdeburg (IGM) heißen. Geht alles nach Plan, wird die bilinguale Schule in freier Trägerschaft von ECOLE - Verein zur Förderung französisch-deutscher Schulbildung in Magdeburg e.V., dessen Vorsitzender Prof. Dr. Thomas Strothotte vom Institut für Simulation und Graphik ist, zum Schuljahr 2000/2001 mit dem Unterricht in Französisch und Deutsch beginnen. Der Lehrkörper ist gesichert. Den Französischunterricht erteilt eine Muttersprachlerin, eine Grundschullehrerin aus Frankreich. Die Stadtverwaltung Magdeburg hat zugesichert, dass die IGM ihr Domizil in Räumlichkeiten der Grundschule Klosterwuhne, in unmittelbarer Nachbarschaft des Siemens-Gymnasiums, haben wird.
Entscheidung für Französisch
Das Genehmigungsverfahren zur Errichtung der IGM ist weit fortgeschritten. Der ECOLE-Verein nimmt derzeit noch Anmeldungen für Einschulungen zum August 2000 entgegen. Der Einzugsbereich der Schule umfasst ganz Magdeburg, aber auch die umliegende Region, was u.a. denjenigen Kindern den Besuch der IGM ermöglicht, deren Eltern, so wie auch viele Mitarbeiter unserer Universität, täglich zur Arbeit nach Magdeburg pendeln.
Bereits im Grundschulalter wird in der IGM die Grundlage für die Zweisprachigkeit gelegt. Eine zweite gelehrte Sprache sollte in der Welt eine gewisse Verbreitung haben, damit sie für den späteren Lebensweg einsetzbar ist, und sie sollte in einem Land gesprochen werden, das nicht allzu weit entfernt ist, damit ein regelmäßiger Austausch gewährleistet werden kann. Gleichzeitig ist anzustreben, dass die Zweitsprache möglichst einer der Muttersprache fremden Sprachgruppe angehört. Diese Überlegung spricht z.B. gegen Englisch, da Englisch und Deutsch germanische Sprachen sind. Die Entscheidung ist damit zugunsten der romanischen Sprache Französisch gefallen.
Voraussetzung für den Schulbesuch ist, dass die Schulanfänger Deutsch oder Französisch als Muttersprache sprechen oder über muttersprachenähnliche Kompetenz im Gebrauch einer dieser Sprachen verfügen. Perspektivisch werden auch Kinder aufgenommen, die weder deutsche noch französische Muttersprachler sind. "Das macht dieses Schulmodell auch für die Kinder unserer Gastwissenschaftler sehr interessant", unterstreicht Prof. Strothotte.
Eine weitere Bindung an unsere Universität erfolgt durch eine wissenschaftliche Begleitung des zweisprachigen Unterrichtskonzeptes durch einen Doktoranden unter der Betreuung von Prof. Dr. Renate Girmes vom Institut für Erziehungswissenschaften. Vom ersten Schultag an werden die jeweils maximal zwanzig Kinder pro Klasse einen Teil des Unterrichts in französischer Sprache erhalten. Einige Fächer, wie z.B. Sport, werden komplett in der Fremdsprache unterrichtet, während die Mathematikstunden nur zu einem gewissen Anteil auf Französisch, die verbleibenden Stunden aber auf Deutsch erteilt werden. Die Schüler können somit jederzeit an eine andere Schule in Deutschland wechseln. Damit die Kinder die erlernten Fremdsprachenkenntnisse auch anwenden können, sind Partnerschaften mit Grundschulen in Frankreich, Brief- und Internetfreundschaften sowie ein Schüleraustausch geplant. Die Schülerinnen und Schüler sind durch eine bilinguale Grundschulausbildung bestens gerüstet, weitere Fremdsprachen zu erlernen. Eine Fortsetzung der internationalen Ausbildung nach der Grundschule wird geplant.
Kontakt
Fragen beantworten gern:
- Prof. Dr. Thomas Strothotte, 67-18773, oder
- Sylvia Zabel, 67-18342,
- e-mail: xx.