Energiekommission gebildet
Handlungsbedarf besteht
Die Magdeburger Universität ist unbestritten ein Großverbraucher von Elektro- und Wärmeenergie. Im Universitätshaushalt stellen die Kosten für Strom, Wärme, Wasser und Abwasser eine bedeutende Ausgabeposition dar.
Neue Gebäude, ständig steigende Ausstattung der Institute mit PC's, Servern, neuer Forschungstechnik und die Anpassung der Gebäude an den heutigen technischen Standard bezüglich Lüftungs-, Klima- und Beleuchtungsanlagen führte in den zurückliegenden zehn Jahren zu einer stetig höheren Abnahme von elektrischer Energie. Durch Wärmedämm-Maßnahmen, neue Fenster sowie moderne Regelkonzepte konnte der Heizenergieverbrauch trotz zusätzlich zu bewirtschaftender Flächen weitgehend konstant gehalten werden.
In Zeiten knapper werdender öffentlicher Mittel ist der wirtschaftliche Umgang mit Strom, Wärme und Wasser ein Gebot der Vernunft. Die Überbeanspruchung des Naturhaushaltes durch Schadstoffeinträge, übermäßigen Abbau natürlicher Ressourcen, das Schwinden der Ozonschicht, drohende bzw. bereits real vorhandene weltweite Klimaveränderungen und die Begrenztheit natürlicher Ressourcen führen uns vor Augen, daß Handlungsbedarf besteht.
Die unter Vorsitz des Kanzlers, Wolfgang Lehnecke, Ende März gegründete Energiekommission macht es sich zur Aufgabe, in enger Zusammenarbeit zwischen der Verwaltung und den Instituten ein neues Energiebewußtsein bei Mitarbeitern und Studenten unserer Universität zu schaffen.
Den Mitgliedern der Energiekommission werden die monatlichen Medien-Verbrauchswerte der Gebäude zur Verfügung gestellt. Die Fahrweise von Großabnehmern von Energie, wie auch die Nutzung von gekühlten bzw. klimatisierten Bereichen wird Gegenstand der Arbeit der Kommissionsmitglieder werden. Es wird über kurzzeitigen Lastabwurf von Großverbrauchern zu reden sein, um die Spitzenlastproblematik in den Griff zu bekommen.
Wünschenswert wäre die Möglichkeit einer kostenstellenbezogenen Erfassung der Verbrauchswerte ähnlich dem Abrechnungsmodus der Telefongebühren. Dazu wären erhebliche Investitionen in Zähler und Energienetze notwendig. Laufende Umzüge an der Universität machen dieses Konzept schwer umsetzbar.
Die Universität setzt bezüglich des rationellen Umgangs mit Verbrauchsmedien nicht auf Zwang, sondern auf Einsicht in die Notwendigkeit und das Angebot praktikabler Alternativen. Unstrittig ist, daß für Lehr- und Forschungsaufgaben jederzeit ausreichend Energie zur Verfügung stehen muß, wenn diese in hoher Qualität geleistet werden sollen. Trotz alledem existieren Einsparreserven, die es aufzuspüren gilt.