Positive Signale, aber auch Sorgen

15.06.2000 -  

Jahresbilanz des Rektors vor dem Konzil

Es galt für Rektor Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann vor dem Konzil Bilanz zu ziehen; Bilanz eines Arbeitsjahres, in dem die Universität einen Boom neuer Studierender erlebte, das sich aber auch als eine Bewährungsprobe für die Verantwortlichen im Haushaltsvollzug darstellte.

Ein Höhepunkt des Jahres 1999 war zweifellos die Aufnahme der Universität in die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Als positive Signale wertete der Rektor die Drittmitteleinwerbung von ca. 50,9 Mio. DM, eine Steigerung um 14 % gegenüber 1998, die Verleihung des Leibniz-Preises an Prof. Dr. Christian Pape, Sprecher des Sonderforschungsbereichs "Limbische Strukturen und Funktionen" an der Medizinischen Fakultät, und die zahlreichen anderen hohen wissenschaftlichen Auszeichnungen für Magdeburger Forscher, die Einrichtung der DFG-Forschergruppe "Workbench für die Informationsfusion" an der Fakultät für Informatik oder die positive externe Evaluierung zahlreicher Forschungsprojekte. Intern habe die Forschungskommission 1999 damit begonnen, alle Forschungsschwerpunktthemen zu evaluieren. Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit und die Möglichkeiten der Weiterführung im Rahmen von Sonderforschungsbereichen oder DFG-Forschergruppen zu überprüfen. Die Publikationsergebnisse ließen mit 2200 Veröffentlichungen gegenüber 1970 im Jahr 1998 eine anhaltend steigende Tendenz erkennen, so Rektor Pollmann. Die Anzahl der Promotionen habe nach einer Phase der Stagnation wieder zugenommen, die Zahl der Habilitationen sei relativ konstant geblieben.

Eine insgesamt positive Wirkung auf die Universität haben die gestiegenen Studierendenzahlen. Zum Wintersemester 1999/2000 konnte die Universität den höchsten Stand an Studienanfängern verzeichnen - 2286. Kräftig angewachsen seien die Einschreibungen insbesondere in den Ingenieurdisziplinen, der Informatik und in den Wirtschaftswissenschaften, unbefriedigend hingegen die Anfängerzahlen in Mathematik, Physik sowie dem Lehramt an Berufsschulen, konstatierte Professor Pollmann. Neu eingerichtet wurden die Studiengänge Neurowissenschaften (nur Hauptstudium), Biologie in der Studienrichtung Neurobiologie (nur Hauptstudium) sowie Systemtechnik und Technische Kybernetik. Weitere Angebote von internationalen Studiengängen mit Master- und Bachelorabschluss führten zu einer deutlich höheren Zahl ausländischer Studierender.

Sorge bereitete Professor Pollmann die Personalsituation. Durch die angespannte Haushaltslage konnte nicht der gewünschte personelle Ausbau realisiert werden. Betroffen waren vor allem die Stellen für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Das Berufungsgeschehen wertete der Rektor insgesamt als sehr erfreulich. Sieben Professoren wurden 1999 neu an unsere Universität berufen. In vier Fällen konnten Bleibeverhandlungen erfolgreich geführt werden. Dabei sei die Universität aber bereits an Grenzen gestoßen, die zu der Befürchtung Anlass geben, dass diese Verhandlungen in Zukunft nicht mehr gelingen könnten.

Der Rektor machte auf zwei große Bauobjekte mit einem Volumen von 270 Mio. DM auf dem Campus der Medizinischen Fakultät aufmerksam. In wenigen Jahren wird die Universität über weitere hochmoderne Kliniken und hervorragend ausgestattete klinische und theoretische Institute verfügen. Er würdigte den hohen Stand der medizinischen Leistungen am Universitätsklinikum und dessen erfolgreiche Bewirtschaftung.

Abschließend wies Professor Pollmann noch auf den besonderen regionalen Auftrag einer Universität hin. Hochschulen seien wichtige Kristalisationskerne für Neugründungen, für die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen vor allem im High-Tech-Bereich, für Beratung, und sie seien Kompetenzzentren.

Letzte Änderung: 15.06.2000 - Ansprechpartner: Webmaster