Wieder mit Leben erfüllen
Zehnjährige Partnerschaft mit der TU Braunschweig
Die vor zehn Jahren vereinbarte Partnerschaft zwischen der Technischen Universität Braunschweig und unserer Universität soll wieder intensiviert werden. Darauf verständigten sich TU-Präsident Prof. Dr. Jochen Litterst und Rektor Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann während eines Besuchs einer Magdeburger Delegation in Braunschweig zu Beginn des Sommers.
In Magdeburg hatten Vertreter beider Hochschulen am 13. März 1990 das Partnerschaftsabkommen über die Zusammenarbeit in Forschung und Lehre besiegelt. Bereits zu diesem Zeitpunkt waren über 30 Kooperationen auf Institutsebene, auf Ebene der Zentralen Einrichtungen und der Studierendenschaft zu verzeichnen. Auf die Unterzeichnung folgten zwei Phasen der Zusammenarbeit, konstatierte Rektor Pollmann. Voller Enthusiasmus besuchten in den ersten Jahren Magdeburger Studierende und Wissenschaftler ihre Braunschweiger Kommilitonen und Kollegen, gaben Braunschweiger Lehrende Unterstützung in Magdeburg. Dann hielt eine gewisse "Normalität" Einzug in die Beziehungen. Die Magdeburger Uni baute Kontakte zu Hochschulen in aller Welt auf. Im Laufe der Jahre folgten Braunschweiger Wissenschaftler einem Ruf an die Magdeburger Alma Mater. So wurden Kontakte auf Institutsebene zum Alltag.
Vieles in der Zusammenarbeit sei heute selbstverständlich geworden, meinte Präsident Litterst. Gerade deshalb müsse immer wieder an die Kooperation erinnert und ganz konkret an den Beziehungen gearbeitet werden, denn die Unterzeichnung des Partnerschaftsabkommens sei für beide Universitäten ein historischer Moment gewesen. An der TU würden derzeit Bereiche umstrukturiert, suchten nach einem neuen Profil und nach Partnern. Prof. Dr. Stephanus Büttgenbach, Dekan des Fachbereichs Maschinenbau in Braunschweig, wurde gleich konkret und schlug vor, sich mit den Magdeburger Maschinenbaukollegen zu treffen, um die aktuellen Forschungsgegenstände kennenzulernen und nach Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu suchen.
An Verbund interessiert
Die Otto-von-Guericke-Universität, unterstrich Professor Pollmann, sei an einem strategischen Verbund mit den technisch ausgerichteten Universitäten Niedersachsens in Braunschweig, Hannover und Clausthal-Zellerfeld sehr interessiert. Einbringen könne sie in diese Kooperation beispielsweise die drei Projekte des InnoRegio-Programms, die an der Magdeburger Universität angesiedelt sind, sowie zahlreiche Kontakte zu regionalen Unternehmen. Ansatzpunkte für das Wiederbeleben der Zusammenarbeit sehen die Wissenschaftler auch auf den Gebieten der E-Technik, der Informatik und Mathematik sowie der Naturwissenschaften. Aber auch in den Sozial- und Geisteswissenschaften eröffnen sich Möglichkeiten. Prof. Armin Burkhardt könnte sich z.B. vorstellen, dass Studierende an beiden Unis Fächer belegen können, um so das auszugleichen, was an der jeweils anderen Uni nicht angeboten wird.
Vor dem Hintergrund leerer Staatskassen sei es auch politisch sinnvoll, so die Partner, wenn sich bei der räumlichen und inhaltlichen Nähe beide Hochschulen abstimmen würden. Prof. Jochen Litterst und Prof. Klaus Erich Pollmann vereinbarten jährliche Treffen auf Leitungsebene, um den Fortgang der neu aufgelegten Partnerschaft zu begleiten.