Zu Fragen der Ausbildung
Integrierte Produktentwicklung
Der Lehrstuhl für Maschinenbauinformatik ist am 28. und 29. 9. 2000 Gastgeber des dritten internationalen Workshops zum Thema Integrierte Produktentwicklung (IPD 2000).
Nach 1996 und 1998 werden diesmal Wissenschaftler aus Dänemark, Ungarn, Deutschland, Großbritannien, Schweden, Finnland, Österreich, Niederlande, Kroatien und Gäste aus der Industrie, Vertreter sowohl eines großen Systemanbieters als auch aus Unternehmen Sachsen-Anhalts, über den Stand der Realisierung der integrierten Produktentwicklung in der industriellen Praxis und, vor allen Dingen, über Erfahrungen in der Ausbildung in integrierter Produktentwicklung diskutieren. Bei Letzterem geht es vor allem um die Vorstellung des neuen Ausbildungsangebotes "Integrierte Produktentwicklung" (IPE).
Mit Beginn des Wintersemesters 2000/2001 bietet die Fakultät Maschinenbau in enger Zusammenarbeit mit den Fakultäten für Wirtschaftswissenschaft und für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften diese Vertiefungsrichtung für den Studiengang Maschinenbau an.
Ziel ist die Vermittlung eines ganzheitlichen Ansatzes zur Integration verschiedener Wissensgebiete für die Entwicklung von Produkten, in dem der Entwurf technisch-konstruktiver, technologischer, wirtschaftlicher, ökologischer und menschbezogener Produktwerte im Mittelpunkt steht.
Klassische Fächer des Maschinenbaus wie Konstruktionstechnik oder Arbeitswissenschaft ergänzen sich mit Inhalten aus technischem Design, Qualitäts- und Projektmanagement, wirtschaftlichen Aspekten und Präsentationstechniken, denen die gleiche Bedeutung bei integrierten Entwicklungsprozessen zugemessen wird. Gerade die Einbeziehung des technischen Designs und der damit verbundenen Produktergonomie ist einer der Herausstellungsmerkmale des Magdeburger Ansatzes. Dabei werden auch englischsprachige Versionen angeboten.
Ergänzt wird diese Lehre durch einen kombinierten, international ausgerichteten Übungsbetrieb. Den Übungen liegen Erfahrungen aus bisher realisierten Industrieprojekten der letzten Jahre wie beispielsweise die Entwicklung eines Fahrwerks für einen Gepäcktransportwagen/Trolley, unterstützt von der Samsonite Europe N.V. in Oudenaarde, Belgien, oder die Entwicklung einer Fernsehleuchte mit erweiterten Funktionalitäten, unterstützt von der Philips Consumer Electronics in Eindhoven, Niederlande, zugrunde. Ein Teil der Industrieprojekte wurde im Rahmen von Collaborative Engineering Projekten mit Universitäten aus Eindhoven und Bethlehem, USA durchgeführt. Dabei zeigte es sich, daß diese internationale Vorgehensweise zu einer hohen Akzeptanz bei den Studenten führt.
Die Veranstalter erhoffen sich vom Workshop nicht nur neue Erkenntnisse aus Ausbildung und Einsatz der IPE, sondern wollen auch damit die Einrichtung eines internationalen IPE-Netzwerks initiieren, über das nicht nur Erfahrungen, sondern auch Lehrmaterial u. ä. ausgetauscht werden können und das den Studenten ermöglichen soll, einen Teil ihres Studiums bei den Netzwerkpartnern zu verbringen.