Kurzmeldungen aus der Universität

04.09.2000 -  

Komplexe Systeme

Magdeburger Wissenschaftler, die sich mit der Erforschung komplexer Systeme befassen, hatten sich auf Initiative von Prof. Dr. Stefan Müller, Biophysik, zu Beginn des Sommers getroffen, um sich über aktuelle Entwicklungen der Forschungen auf diesem Gebiet auszutauschen. Es war bereits das zweite Symposium dieser Art. Weiteres Anliegen war es, ein Jahr der Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Magdeburger Forschungsabteilungen auszuwerten und nach Möglichkeiten zu suchen, diese noch zu intensivieren. In einem interdisziplinären Rahmen erfolgen gemeinsame Forschungsarbeiten zwischen dem Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme, dem Leibniz-Institut für Neurobiologie und universitären Instituten unter drei Gesichtspunkten. Ausgehend von der DFG-Forschergruppe "Grenzflächendynamik in Strukturbildungsprozessen" werden mathematisch-physikalische Grundlagen der Komplexität in Strukturbildungsprozessen betrachtet. Auf neurobiologischem und netzwerk-orientiertem Gebiet werden Themen wie Musterbildung in der Sehrinde, Komplexität synaptischer Verschaltungen, metabolische Netzwerke, neuropsychologische Aspekte, Proteonics sowie neuronale Netze bearbeitet. Eine dritte Säule der Kooperation ist verfahrenstechnisch ausgerichtet und greift Themen wie nichtlineare Wellen, Populationsdynamik, diskrete Dynamik, Regelungstheorie und Optimierung auf. Diesem Symposium werden weitere folgen, um die Synergien der Magdeburger Forschungslandschaft weiter auszubauen. Ines Perl

DFG-Gutachter

Für das Fachgebiet "Wissenschaft der Politik" ist Prof. Dr. Erhard Forndran als Fachgutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) wiedergewählt worden. Erhard Forndran ist Professor für Internationale Beziehungen und Theorie der Politik am Institut für Politikwissenschaft. Seit 1992 ist er an unserer Universität. Er war Gründungsdekan der Fakultät für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften an der damaligen TU Magdeburg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören u.a. Theorie und Praxis der Friedenssicherung durch Abrüstung und Rüstungskontrolle sowie transatlantische Beziehungen. Selbst ist er an mehreren von der DFG geförderten Forschungsprojekten beteiligt. I.P.

Kuratoriumsmitglied

Das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg hat Prof. Dr. Sándor Vajna vom Institut für Maschinenkonstruktion zum Mitglied es Kuratoriums des Forschungsinstituts für Anwendungsorientierte Wissensverarbeitung (FAW) berufen. Das FAW hat sich die Erschließung neuer Technologien und die Entwicklung anspruchsvoller zukunftsorientierter Lösungen und Anwendungen zum Ziel gesetzt. Als zentrale Aufgabe verfolgt das Institut die Beherrschung komplexer Systeme. Im Vordergrund stehen solche Systeme, die anspruchsvolle Hard- und Softwareumgebungen beinhalten. Dabei konzentriert sich das FAW auf Innovationsfelder wie Geschäftsprozesse und Telematik, Umweltinformationssysteme, Verkehrsinformatik sowie Softwaretechnik, Kommunikationssysteme und autonome Systeme. I.P.

Angebot an Wirtschaft

Mit einer außergewöhnlichen Initiative haben Professoren unserer Universität 1998 ihre Fachkompetenz kleinen und mittelständischen Firmen der Region angeboten. Während der vorlesungsfreien Zeit stellten 29 Professoren honorarfrei Beratung und wissenschaftliches Know-how zur Verfügung. Die große Resonanz sowie zahlreiche Anfragen haben die Initiatoren, die Professoren Helmut Tschöke, Wolfgang Poppy und Eckehard Specht, ermutigt, in diesem Jahr wieder eine Aktion zu starten. Beteiligen werden sich aber nicht nur Wissenschaftler der Fakultäten für Maschinenbau und Verfahrens- und Systemtechnik, sondern auch der Fakultäten Elektrotechnik und Informationstechnik, der Wirtschaftswissenschaft sowie Mathematik. Insgesamt arbeiten 38 Wissenschaftler in dieser Initiative mit, die bis September 2000 honorarfrei für sachsen-anhaltische Unternehmen läuft. Die Magdeburger Forscher möchten mit dieser Aktivität insbesondere den kleinen und mittelständischen Unternehmen stärker "Zugang" zur Universität und deren Forschung eröffnen. PM/I.P.

Umgezogen

Das Studiendekanat der Medizinischen Fakultät auf dem Campus in der Leipziger Straße ist in ein neues Domizil in der 1. Etage im Haus 17 umgezogen. Hier werden Dr. Wolfgang Ritter und seine drei Mitarbeiterinnen tätig sein, um den Studierenden auch künftig in bewährter Weise als Anlaufstelle für alle organisatorischen Fragen, die mit dem Studienablauf in Zusammenhang stehen, zur Verfügung zu stehen. Mit ihren zahlreichen Umzugskisten zogen die Mitarbeiter in die frisch renovierten Räume ein, die vorher vom Institut für Medizinische Mikrobiologie genutzt wurden. Der besondere Vorteil am neuen Standort: Hier gibt es in allen Räumen Internetanschlüsse, die es nun möglich machen, dass das Studiendekanat per e-mail erreichbar ist. Die bisherigen Anschlüsse (Tel. 67-15762 bis -15764 und Fax 67-15393) bleiben unverändert. Dort sind ebenfalls Doris Zlatner, Medizinische Terminologie (Tel. 67-15080), und an den Sprechtagen Christiane Kienle vom Akademischen Auslandsamt (Tel. 67-15143 bzw. 67-12634) erreichbar. K.S.

Kooperation mit Gymnasium vereinbart

Rektor Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann und der Schulleiter des Sportgymnasiums Magdeburg, Horst Papenmeier , unterzeichneten vor der Sommerpause einen Kooperationsvertrag, der die Zusammenarbeit im beiderseitigen Interesse fördern soll. Die Vereinbarung wird zum kommenden Schuljahr wirksam. Es ist der zweite Vertrag, den die Universität mit einem Gymnasium abschließt. Mit dem Werner-von-Siemens-Gymnasium Magdeburg wurde bereits im vergangenen Jahr eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Mit dem Abschluss des Vertrages wird die langjährig bestehende Zusammenarbeit zwischen beiden Institutionen nunmehr vertraglich geregelt. Träger der Vereinbarung ist das Institut für Sportwissenschaft, das u.a. schulinterne Fortbildungsmaßnahmen der Lehrerschaft unterstützen wird und Praktika des Sportgymnasiums, z.B. im Wasserfahrsport, im Wintersport etc., fördern möchte. Weiterhin werden Mitarbeiter der Universität die sportartspezifische Ausbildung der Schüler in Theorie und Praxis und insbesondere die Profilierung des Abiturprüfungsfaches Sport unterstützen. Darüber hinaus stellen Wissenschaftler des Institutes für Sportwissenschaft in Vorträgen ihre Forschungsprojekte vor und laden zu gemeinsamen Wettkämpfen ein, um das Interesse der Schülerschaft für ein Studium an der Universität zu wecken. Das Gymnasium wiederum wird die schulpraktische Ausbildung von Lehramtsstudenten sowie die Studienwerbung unterstützen und Lehramtsabsolventen der Uni die Möglichkeit eröffnen, ein Referendariat am Sportgymnasium durchzuführen. PM/I.P.

Lehrlinge

Am 1. September 2000 ist wiederum für zehn junge Leute ein bedeutsamer Tag: Für sie beginnt nach einer 10-jährigen Schulzeit die Lehrausbildung im nichtmedizinischen Teil der Universität. Seit Jahrzehnten nimmt die Universität Lehrlinge unter ihre Fittiche. Im Laufe der Zeit haben sich die einzelnen Berufsrichtungen jedoch verändert. In diesem Jahr bildet die Hochschule drei junge Frauen zu Kauffrauen für Bürokommunikation und zwei zu Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste aus. Drei männliche Schulabgänger wurden für die Richtung Fachinformatiker/Fachrichtung Systemintegration ausgewählt und zwei haben sich für den Industriemechaniker/Fachrichtung Maschinen- und Systemtechnik entschieden. Die Ausbildungsdauer liegt zwischen drei und dreieinhalb Jahren. Auch an der Medizinischen Fakultät haben zum 1. August wieder zwei Kauffrauen für Bürokommunikation und zwei pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte eine dreijährige Ausbildung begonnen. Wir wünschen allen Lehrlingen einen guten Start und eine erfolgreiche Berufsausbildung, möchten aber auch gleichzeitig unseren Dank allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aussprechen, die sich neben ihrer Arbeitsaufgabe für die Ausbildung junger Menschen zur Verfügung gestellt haben. Rosemarie Beutin

Nachwuchsförderung

Dem Industriestandort Deutschland werden in den nächsten Jahren in einem dramatisch zunehmenden Maße gut ausgebildete Diplomingenieure fehlen. Daher ist es dringend erforderlich, kommende Abiturientenjahrgänge für die Aufnahme eines ingenieurwissenschaftlichen Studiums zu motivieren. Schulen, Hochschulen und externe Forschungsinstitutionen seien deshalb gefordert, eine aktive Nachwuchsförderung zu initiieren, so Professor Kai Sundmacher von der Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik. Vor diesem Hintergrund hat die Fakultät gemeinsam mit dem Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme in Magdeburg eine neue Initiative zur Förderung des ingenieurwissenschaftlichen Nachwuchses gestartet. Erstmals wurden im Juni dieses Jahres Buchpreise an naturwissenschaftlich-technisch begabte Schüler des angehenden Abiturjahrgangs in Sachsen-Anhalt vergeben. Ausgezeichnet worden sind Schüler, die hervorragende Leistungen in den Fächern Biologie, Chemie, Physik, Mathematik oder Informatik erbracht haben. Die Gymnasien in Sachsen-Anhalt wurden in einem Rundschreiben gebeten, geeignete Kandidaten zu benennen. Eine Jury von Wissenschaftlern der Universität und des Max-Planck-Instituts hat aus diesen Vorschlägen die 44 besten Abiturienten ausgewählt. Die Initiative wird von der Lotto-Toto-Gesellschaft in Sachsen-Anhalt finanziell unterstützt. PM/I.P.

Bild geschenkt

Die peruanische Malerin Nelly Loli (li.) schenkte im Juli 2000 der Universität ihr Bild "Ancestro peruano" (Peruanischer Ahn/Vorfahr), das Dr. Tina Reckert (re.), Dezernentin des Akademischen Auslandsamtes, entgegennahm. Das Bild symbolisiert die alte peruanische Kultur, die nach wie vor eine der Grundlagen des modernen Peru bildet und aufgrund derer symbolisch hinter jedem, oder fast jedem, Peruaner ein Vorfahr mitzudenken ist. Nelly Loli hatte im Sommer nahe bei Magdeburg eine Ausstellung ihrer Kunstwerke. Begeistert von einem Besuch der Elbestadt und der Universität entschloss sie sich spontan, der Hochschule eines ihrer Werke zu schenken. Die Künstlerin erwarb an der National Superior Academy of Fine Arts of Peru eine akademische Ausbildung und studierte auch in den USA.

Letzte Änderung: 04.09.2000 - Ansprechpartner: Webmaster