Regionale Netzwerke aufbauen
Verfahrenstechnische Lösung für InnoRegio-Vorhaben
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung initiierte in den neuen Bundesländern den InnoRegio-Wettbewerb. Mit diesem Programm sollen die Chancen regionaler Zusammenarbeit genutzt werden und damit Impulse für den Aufbau innovativer Regionen gegeben werden. Durch die Förderung neuer Formen der Zusammenarbeit von Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie Wirtschaft und Verwaltung sollen marktfähige Produkte und Dienstleistungen entwickelt und neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Hierfür stehen insgesamt 500 Millionen DM bereit.
Zu den im Herbst 1999 ausgewählten 25 Siegerregionen gehörte auch das von der LUS GmbH, An-Institut an unserer Universität, eingereichte Projekt "REPHYNA". Hinter diesem Projekt steht das REgionale Netzwerk zum Aufbau einer durchgängigen Wertschöpfungskette PHYtopharmaka/NAhrungsergänzungsmittel. Das Ziel dieses Netzwerkes von Vertretern aus verschiedenen Unternehmen und Forschungseinrichtungen Magdeburgs sowie landwirtschaftlicher Produzenten aus der Magdeburger Börde ist es, sogenannte "Drogen" für pflanzliche Heilmittel und Nahrungsergänzungsmittel aus einheimischen Heil- und Gewürzpflanzen zu produzieren und zu vermarkten.
Die Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik, die sich unter der Federführung von Prof. Dr. Lothar Mörl mit drei Instituten - Chemisches Institut, Institut für Apparate- und Umwelttechnik und Institut für Verfahrenstechnik - an diesem InnoRegio-Vorhaben beteiligt, leistet ihren Beitrag durch neue, innovative verfahrenstechnische Lösungen zur Drogengewinnung und die Umsetzung der wissenschaftlichen Ergebnisse in einen modernen Anlagenbau. Die neuen Verfahren sollen die Aufarbeitung der Pflanzen zu den Drogen unter standardisierten und validierten Bedingungen sowie unter ständiger Qualitätskontrolle gestatten.
Verein gegründet
Die Mitglieder des Netzwerkes haben im Mai 2000 den Verein REPHYNA e.V. gegründet, der die Entwicklung des Netzwerkes in der dritten Phase des InnoRegio-Wettbewerbs (ab Oktober 2000 über einen Zeitraum von fünf Jahren) begleiten soll. Durch die Vernetzung der rund 30 Akteure der Kooperationsgemeinschaft der Region aus Einrichtungen der Grundlagenforschung, der angewandten sowie industrienahen Forschung und Entwicklung, der Landwirtschaft, des Maschinen- und Anlagenbaus und der verarbeitenden Industrie sowie einer international tätigen Bildungseinrichtung soll die regionale Wirtschaft nachhaltig gestärkt, bestehende Arbeitsplätze gesichert und vor allem neue Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe geschaffen werden.
Der Staatsminister im Bundeskanzleramt, Rolf Schwanitz, informierte sich im Juni 2000 bei einem Besuch über das REPHYNA-Netzwerk. Er zeigte sich besonders von der Marktnähe des Vorhabens beeindruckt und forderte alle Beteiligten auf, in ihren Bemühungen das Projekt erfolgreich abzuschließen, nicht nachzulassen.