Rektor Pollmann wiedergewählt
Mehr Wettbewerb und Autonomie für die Universität
Das Konzil wählte in einer öffentlichen Sitzung Mitte Juli 2000 den bisherigen Rektor, Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann, erneut in das höchste Amt der Hochschule. Das Wahlergebnis: 40 Ja-Stimmen, sieben Nein-Stimmen und eine Enthaltung. Damit wird Professor Pollmann für weitere zwei Jahre die Geschicke der Universität in die Hand nehmen. Der Senat hatte Klaus Erich Pollmann diesmal als einzigen Kandidaten vorgeschlagen; begründet mit den durchweg positiven Ergebnissen seiner Amtsführung.
Exzellente Forschung
Professor Pollmann nahm zu Beginn des Konzils zu drei Fragen Stellung. Wo steht die Universität heute? Wohin will/muß sich die Uni entwickeln? Was kann der Rektor dazu beitragen? In diesem Statement hob er die positive Entwicklung der Forschungsleistungen, beispielsweise die exzellenten Ergebnisse bei der Evaluierung der Sonderforschungsbereiche und der Graduiertenkollegs sowie die Einrichtung neuer Forschergruppen, hervor und verwies auf das jüngste Drittmittelranking der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Hier hat sich die Universität um neun Plätze verbessert. Dennoch könnte die Drittmittelbilanz besser sein.
Als erfolgreich wertete der Rektor die Berufungsverfahren und Bleibeverhandlungen, die Innovationsfähigkeit der Wissenschaftler bei den InnoRegio-Initiativen, die studentische Aktivität SIDUM zur Unterstützung kleiner Unternehmen sowie die kürzlich abgeschlossene Vereinbarung für das Zentrum Entrepreneurship. Auf die Außenwirkung der Universität eingehend, hob er u.a. die vielfältigen Kontakte zu Wirtschaftsunternehmen, den Vertrag mit der Industrie- und Handelskammer sowie die geisteswissenschaftliche, kulturelle und sportliche Präsenz der Universität in der Stadt und Region hervor.
Erfreulich sei auch, so der Rektor, daß trotz knapper Finanzmittel ein hervorragendes Lehrangebot unterbreitet wird. Neue Studiengänge wie Informatik mit Masterabschluß und die Ingenieurinformatik werden zum Wintersemester angeboten. Große Entscheidungsfähigkeit habe die Universität auch in der Erarbeitung des Hochschulentwicklungsplanes bewiesen, der nunmehr die Grundlage der Entwicklung sei. Er unterstrich, daß die sechs Grundwissenschaften unverzichtbar seien, was aber eine eventuelle Prüfung der Effektivität von Teilbereichen nicht ausschließe, denn die Universität solle entwicklungsfähig bleiben.
Ein ausfinanziertes Budget und mehr Autonomie bei Planungs- und Entwicklungsentscheidungen nannte der Rektor als Zielstellungen. Das sei wichtig, wenn es z.B. um Berufungs- und Bleibeverhandlungen oder die Nachwuchsförderung junger Wissenschaftler geht. Erreicht werden müsse auch, daß die Universität nach ihren Leistungen und Angeboten im Wettbewerb mit den anderen Hochschulen des Landes ausfinanziert werde. Ein internes Controlling und adäquate Kosten-Leistungs-Analysen seien dazu erforderlich. Erste Schritte sind getan in Richtung einer leistungsbezogenen Mittelvergabe. Positiv schätzte er die bauliche Entwicklung auf dem Campus sowie das entstehende "High-Tech-Zentrum mit der Experimentellen Fabrik an der mittleren Elbe" ein.
Als wichtigste Ziele seiner Tätigkeit, gemeinsam mit einem Rektorat, das über Entscheidungskompetenzen verfügt, bezeichnete der wiedergewählte Rektor: verstärkte Außenwirkung der Universität, Förderung einer attraktiven Lehre und Nachwuchsförderung sowie erstklassige Forschung. Als weitere Aufgaben nannte er den verstärkten Ausbau von Kontakten zu Ministerien, zu Wirtschafts- und Forschungsinstitutionen sowie zu Verbänden und Einrichtungen des Landes. Ebenso sei wichtig, die Belastungsfaktoren der Fakultäten in der Lehre angemessen zu berücksichtigen, Risiko und Chancen richtig abzuwägen und die Kultur des menschlichen Miteinanders an der Universität nachhaltig zu beeinflussen.