Magdeburgisches Concert
Kammerchor feiert sein zehnjähriges Bestehen
Zehn Jahre Magdeburger Kammerchor - ein solches Jubiläum möchte das Ensemble, das sich im Laufe dieser Zeit in zahlreichen Konzerten, Chorwettbewerben und CD-Produktionen weit über die Grenzen Magdeburgs und Deutschlands hinaus einen hervorragenden Ruf ersungen hat, mit einer Geburtstagsfeier der besonderen Art begehen. Unter dem Motto "Magdeburgisches Concert - Festtage zur regionalen Musikgeschichte" werden drei Tage lang Werke von Magdeburger Komponisten im Kloster Unser Lieben Frauen zu hören sein. In den Konzerten dieses kleinen Festivals möchte der Magdeburger Kammerchor für die Musikfreunde der Elbestadt und ihre Gäste die vielfältige Musik der Meister aus der Stadt erlebbar machen, die dem Ensemble den Namen gab.
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Zwei Veranstaltungen gestaltet der Chor selbst mit, für ein Konzert wurden Gäste eingeladen. Am 13. Oktober 2000 wird das Fest mit der Erstaufführung des musikalischen Dramas "Saul oder Die Gewalt der Musik" eröffnet, das der Magdeburger Musikdirektor Johann Heinrich Rolle (1716-1785) im Jahre 1770 für seine Konzertreihe im Seidenkramerinnungshaus am Alten Markt komponierte und das nun nach mehr als 200 Jahren erstmals wieder erklingen wird. Unter der Leitung von Ludger Rémy musizieren neben dem Magdeburger Kammerchor namhafte Solisten und das Telemann-Kammerorchester Michaelstein.
Kammermusik des 19. und 20. Jahrhunderts erklingt am 14. Oktober 2000. Der amerikanische Pianist Mat Rubinstein und sein Streichquartett interpretieren Werke von Theophil Forchhammer, Fritz Kauffmann und Prinz Louis Ferdinand von Preußen. Monika Meier-Schmid, Gesangs-Professorin am Institut für Musik, wird eine Komposition für Singstimme und Streichquartett nach Texten von Mechthild von Magdeburg uraufführen, die der in New York lebende Komponist Reiko Füting eigens für dieses Festival geschrieben hat.
Den Abschluss bildet ein Konzert, das sich am 15. Oktober 2000 der Chor- und Orgelmusik widmet. Stefan Nusser wird dabei den Magdeburger Kammerchor als Begleiter unterstützen und mit Orgelwerken als Solist hervortreten.
Entdeckungen zu machen und Entdeckungen zu ermöglichen ist das Anliegen der Veranstalter dieser Konzerte, für die Kultusminister Dr. Gerd Harms die Schirmherrschaft übernommen hat. Wiederzuentdecken gilt es die reiche Musikgeschichte unserer Stadt - so manchen vergessenen Komponisten und zu Unrecht in Vergessenheit geratene Werke. So wird die Feier des 10. Geburtstages nicht nur ein Rückblick auf Erreichtes, sondern auch ein Ausblick auf die vielfältigen Möglichkeiten zukünftiger Annäherung an die musikalische Tradition Magdeburgs sein.
Magdeburgisches Concert - Festtage zur regionalen Musikgeschichte Magdeburgs
13. 10. 2000, 19.30 Uhr
Eröffnungskonzert
Johann Heinrich Rolle: Saul oder Die Gewalt der Musik Oratorium für Soli, Chor und Orchester (EA) Dorothee Mields (Sopran), Werner Buchin (Altus), Achim Kleinlein (Tenor), Marek Rzepka (Bass), Magdeburger Kammerchor, Telemann-Kammerorchester Michaelstein, Leitung Ludger Rémy
14. 10. 2000, 19.30 Uhr
Kammermusik des 19. und 20. Jahrhunderts
Werke von Prinz Louis Ferdinand von Preußen, Fritz Kauffmann, Theophil Forchhammer (EA), Reiko Füting (UA) Monika Meier-Schmid (Sopran), Sonja Starke (Violine), Lydia Meyer (Violine), Peter Bock (Viola), Regine Daniels-Stoll (Violoncello), Mat Rubinstein (Klavier)
15. 10. 2000, 11 Uhr
Chor- und Orgelmusik von Magdeburger Komponisten
Werke von Georg Philipp Telemann, Johann Heinrich Rolle, Rudolph Palme, Bernhard Schneyer (UA) u.a. Stefan Nusser (Orgel), Magdeburger Kammerchor, Leitung: Lothar Hennig