Kammerchor feierte Geburtstag

29.11.2000 -  

Kammerchor gestaltete Festtage zur regionalen Musikgeschichte

Der Magdeburger Kammerchor, Kammerchor der Otto-von-Guericke-Universität, machte sich selbst wohl das schönste Geschenk zu seinem 10. Geburtstag - ein wunderbares Konzertwochenende. Unter dem Motto "Magdeburgisches Concert - Festtage zur regionalen Musikgeschichte" waren drei Tage im Kloster Unser Lieben Frauen Werke vorwiegend Magdeburger Komponisten zu hören. Der Chor und seine Gäste machten die vielfältige Musik der Meister aus der Domstadt an der Elbe durch Klangschönheit für alle Musikliebhaber erlebbar und erinnerten an so manch vergessenen Komponisten und zu Unrecht in Vergessenheit geratene Werke. Nach mehr als 200 Jahren erklang erstmals wieder das musikalische Drama des Magdeburger Musikdirektors Johann Heinrich Rolle (1716-1785) "Saul oder Die Gewalt der Musik". Eigens für dieses Festival geschriebene Kompositionen von Reiko Füting und Bernhard Schneyer kamen zur Uraufführung. Die Schirmherrschaft für dieses Klangevent hatte Kultusminister Dr. Gerd Harms übernommen.

Ausbildung der Stimmen

Vor zehn Jahren gründete Lothar Hennig den Chor mit dem Ziel, Gesangsstudierenden in Magdeburg eine weitere Möglichkeit zur Ausbildung ihrer Stimme unterbreiten zu können. Und die hat der Chorleiter stets im Sinn, wenn er mit den Sängerinnen und Sängern einmal wöchentlich diszipliniert probt. Jeden Monat reservieren diese, unter ihnen noch sechs der ersten Stunde, zusätzlich ein Wochenende für's gemeinsame Proben. Gern kommen die Chormitglieder, von denen es inzwischen viele in alle Teile Deutschlands verschlagen hat, aus diesem Anlass zurück in die Domstadt. Der Kammerchor hat sich die Interpretation von Chormusik auf hohem Niveau zur Aufgabe gemacht. A-cappella-Literatur von der Renaissance bis zur Gegenwart bilden den Mittelpunkt seiner Arbeit. Wie zum Magdeburgischen Concert musiziert der Chor zunehmend mit namhaften Orchestern und Gesangssolisten.

Was einst mit dem vierstimmigen Kanon "Fröhlich fanget alle an, mit mir zu singen" begann, hat sich inzwischen in zahlreichen Konzerten, auf Chorwettbewerben und durch CD-Produktionen weit über die Grenzen Magdeburgs und Deutschlands hinaus einen hervorragenden Ruf ersungen. "Hohe Kompetenz", "stilistisches Gestaltungsvermögen", "souveräne Interpretation" bestätigten Juroren zahlreicher nationaler und internationaler Chorwettbewerbe dem Ensemble sein Leistungsvermögen. Lothar Hennig geleitet die Sängerschar zu diesen Erfolgen. Praktische Erfahrungen konnte der Chorleiter als Assistent von Prof. Friedrich Krell in der Arbeit mit dem Rundfunk-Jugendchor Wernigerode sammeln. Am Institut für Musik hat er nun einen Lehrauftrag. Mit Stolz blickt der Souverän auf die erreichten Erfolge und die Hartnäckigkeit, mit denen die Sängerinnen und Sänger an ihren Stimmen und sich selbst arbeiten. Seit zehn Jahren stehen hinter den Stimmen seines Chores für eine Stunde Konzertauftritt 60 Stunden anstrengende und disziplinierte Probenarbeit.

Letzte Änderung: 29.11.2000 - Ansprechpartner: Webmaster