Den Krebs frühzeitig erkennen

29.11.2000 -  

Gut besuchter Familien-Infotag in der Johanniskirche

"Krebs ist heilbar" war das Motto des Familien-Infotages, zu dem das Tumorzentrum Magdeburg/Sachsen-Anhalt e.V. gemeinsam mit zahlreichen Partnern, darunter die Deutsche Krebshilfe, die Magdeburger Krebsliga, die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft, die Stadt Magdeburg, das Ministerium für Arbeit, Frauen, Gesundheit und Soziales Sachsen-Anhalts, der MDR, die AstraZeneca und die Otto-von-Guericke-Gesellschaft, Mitte Oktober 2000 in die Johanniskirche eingeladen hatte. Damit beteiligten sich die Veranstalter im Rahmen der Woche "Europa gegen Krebs" an der europaweiten Kampagne im Kampf gegen diese bösartige Krankheit. Rund 1600 interessierte Gäste waren der Einladung gefolgt, mit Ärzten das Gespräch über die Möglichkeiten der Früherkennung und Chancen der Heilung von Brustkrebs, Hautkrebs, Darm- und Prostatakrebs zu suchen. Interessierte wurden individuell in die Selbstuntersuchung der Brust und der Haut eingewiesen. Poster zeigten Wege der Prävention auf.

Die meisten Menschen verdrängen den Gedanken an eine Krebserkrankung. Angebotene Früherkennungsuntersuchungen werden nicht wahrgenommen. Dabei eröffnet gerade die Früherkennung große Chancen auf Heilung von Krebs. Die Ursachen für die Entstehung von Krebserkrankungen sind bis heute noch nicht eindeutig geklärt. Jedoch sind verschiedene Faktoren bekannt, die das Risiko, an Krebs zu erkranken, erhöhen.

Zu den Risikofaktoren für die Entstehung von Hautkrebs gehört übermäßige Sonneneinstrahlung. Die regelmäßige Selbstbeobachtung der Haut bietet eine große Chance, diese bösartige Erkrankung bereits in einem frühen Stadium zu entdecken. Früh erkannt, ist der Hautkrebs in über 90 % der Fälle heilbar.

Beim Darmkrebs scheint eine gewisse erbliche Veranlagung eine Rolle zu spielen. Aber auch Ernährungsweise oder z.B. langwierige Entzündungen der Dickdarmschleimhaut können Einfluss auf dessen Entstehung haben. Zur Früherkennung tragen Tastuntersuchungen und die Prüfung, ob sich im Stuhl Blut befindet bei.

Für die Bildung von Prostatakarzinomen scheint das männliche Geschlechtshormon (Testosteron) von Bedeutung sein. Als grundsätzliche Risikofaktoren für die Entstehung des Tumors werden das Alter sowie eine gewisse familiäre Häufung angesehen. Hinweise auf eine Erkrankung liefern Tastuntersuchung durch den Arzt und die Bestimmung eines prostataspezifischen Antigens (PSA).

Brustkrebs begünstigen können neben dem allgemeinen Altersrisiko auch Kinderlosigkeit, früh eingesetzte Regelblutung, späte Wechseljahre, Brustkrebserkrankung bei Mutter oder Schwester. Befördernd scheinen auch fettreiche Ernährung und regelmäßiger Alkoholkonsum zu wirken. Frauen können aktiv zur Erkennung der Erkrankung durch regelmäßige, monatliche Selbstuntersuchung der Brust beitragen. Methoden zur Früherkennung sind weiterhin die jährliche klinische Untersuchung der Brust durch den Arzt, die zum gesetzlichen Früherkennungsprogramm gehört, sowie Mammographie und Ultraschall.

Der eindringliche Appell an jeden Einzelnen könne deshalb nur lauten, unterstreicht Prof. Dr. Günter Gademann, Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Vorsitzender des Tumorzentrums, die angebotenen Informationsmöglichkeiten zu nutzen und sich an den Früherkennungsuntersuchungen, die Krankenkassen ihren Versicherten anbieten, zu beteiligen.

Letzte Änderung: 29.11.2000 - Ansprechpartner: Webmaster