Anregungen für schulische Praxis
Lehrer zur Weiterbildung an der Universität
Bereits zum zweiten Mal hatte Mitte September 2000 unsere Universität zum Magdeburger Lehrerinnen- und Lehrertag eingeladen. Mit einem vielfältigen Themenangebot sollten fächerübergreifende Anregungen, Erfahrungen und Kenntnisse für die schulische Praxis vermittelt werden.
Rektor Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann begrüßte die Lehrerinnen und Lehrer von Gymnasien, Sekundarschulen, Berufsbildenden Schulen, Schulen in freier Trägerschaft sowie von privaten Schulen aus ganz Sachsen-Anhalt.
An Technik heranführen
Den Auftakt der zweitägigen Veranstaltung bildete ein Forum mit Dr. Bernd Wilhelm von der Volkswagen AG und Werner Heidler von der Industrie- und Handelskammer Magdeburg zu den Anforderungen, die die Wirtschaft an Schulabgänger stellt. Dr. Bernd Wilhelm forderte von den Lehrenden, ihre Schülerinnen und Schüler bereits frühzeitig an Informations- und Kommunikationstechnik wie Computer und Internet heranzuführen. Sie seien häufige Kreativitätsverstärker, nicht mehr nur technische Hilfsmittel. Als Trends der Zukunft verwies Wilhelm auf die Herausforderungen, die der internationale Wettbewerb an unsere Industriegesellschaft künftig stellt, auf die Dynamik der Entwicklung neuer Technologien sowie den damit verbundenen gesellschaftlichen und sozialen Wertewandel. Fatal sei es, so Wilhelm, welches Image Industriearbeit noch immer bei der jungen Generation habe. Hier appellierte er an die Lehrerinnen und Lehrer, Einfluss zu nehmen.
Kritisch betrachtete Werner Heider das, was Schulabgänger derzeit in ihren künftigen Ausbildungsabschnitt, die Lehre, einbrächten. Er zeigte auf, was an elementarem Grundwissen, an Grundhaltungen und Werteeinstellungen, aber auch an sozialen Einstellungen die Schule an Jugendliche vermitteln sollte. Heider machte aber auch darauf aufmerksam, dass nicht alle Erziehungsaufgaben von der Schule zu lösen seien. Auch Elternhaus und soziales Umfeld müssten ihren Beitrag leisten zur Befähigung junger Leute, sich künftigen beruflichen Herausforderungen stellen zu können.
In rund 28 Veranstaltungen zu geistes-, sozial- und erziehungswissenschaftlichen, zu mathematisch-naturwissenschaftlichen, medizinischen und ingenieurwissenschaftlichen Themen wurde der aktive Dialog zwischen Lehrern und Wissenschaftlern zu fachwissenschaftlichen, pädagogisch-psychologischen und didaktisch-methodischen Fragestellungen vertieft. Ein Workshop beispielsweise befasste sich mit Aggressionen, Konflikten und Gewalt an Schulen. Statistiken und der sorglose Umgang mit Daten waren weitere Themen ebenso wie Aufbau, Funktion und Probleme von Kernkraftwerken.