Computervisualisten als Filmemacher

06.12.2000 -  

Zum vierten Mal gab es Känguruhs für das beste Video

Ein goldenes, silbernes und bronzenes Känguruh warteten Anfang November 2000 beim 4. Videofestival auf ihre Preisträger. Ausgezeichnet wurden die drei besten Videos von Studierenden, die sie im Rahmen ihres Computervisualistikstudiums im zurückliegenden Semester angefertigt hatten. Sieben Produktionen waren eingereicht. In ihren Arbeiten beschäftigten sich die Studenten mit Problemstellungen wie das Verhältnis von Generationen, das Verhältnis der Kulturen, die Gesellschaft und ihre Randgruppen oder Chancen und Gefahren der Informationsgesellschaft. Aber auch mit der Stadt als Kommunikationsraum, sozialen, realen und digitalen Welten, online- und offline-Identitäten oder der Sozialisation im Cyberspace setzten sich die Studierenden in ihren Streifen auseinander.

Mit den Mitteln der Video- und Computertechnologie widmeten sich die angehenden Computervisualisten der Bearbeitung dieser erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen. Dabei sollte aber nicht die dokumentarische Funktion von Videos im Vordergrund stehen, sondern die analytische bzw. experimentelle. Die gestalterische Umsetzung der Ideen und ihre technische Realisierung wurde durch das Kursprojekt "Videogestaltung - Videoproduktion", das Dr. Heinz Rösler und seine Mitarbeiter vom Universitätsfernsehn im "studium generale" anbieten, ermöglicht.

Jeweils im Wintersemester läuft eine zehnstündige Vorlesungsreihe zu den Grundlagen der audiovisuellen Wahrnehmung, der elektronischen Bilderzeugung, der Bild- und Filmgestaltung sowie den Videoproduktionstechniken. Ergänzt wird sie durch Vorträge von namhaften Gastdozenten der Medienbranche, die eigene Arbeiten vorstellen. Die eigentliche Produktionsphase liegt im Sommersemester. Die Teams von jeweils drei bis fünf Studenten werden mit Aufnahmetechnik ausgerüstet und machen sich an die Arbeit, ihr zuvor angefertigtes Drehbuch auf "Zelluloid" zu bannen. Nach der Drehphase erfolgt der Videoschnitt einschließlich der Synchronisation an den Schnittplätzen, die eigens für diesen Kurs eingerichtet wurden. Das Kopieren des Video-Masterbandes und die Vorlage bei der Jury sind dann die letzten Schritte auf dem Weg zum goldenen, silbernen oder bronzenen Känguruh.

Seit der ersten Video-Exposition 1996 entstanden inzwischen bereits 37 Filme, an denen über 200 Studierende beteiligt waren. Ins Leben gerufen wurde sie vom Lehrstuhl Allgemeine Pädagogik, Prof. Dr. Winfried Marotzki, in Kooperation mit dem Bereich Universitätsfernsehn des Audiovisuellen Medienzentrums. Zum Event des Kursprojektes wird dann alljährlich die Uraufführung der Videoproduktionen vor einem Publikum und die anschließende Känguruh-Preisvergabe.

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