Fest der Verständigung
Studierende aus Kamerun hatten eingeladen
Es war ein Zauber aus Farben, Musik und Tanz, der die gut 200 Anwesenden auf dem Fest der Studierenden aus Kamerun umgab. Ein Zauber, der den tristen Gymnastiksaal im Keller der Sporthalle mit Lebensfreude und Völkerverständigung erfüllte. Eingeladen hatten die Magdeburger Kommilitonen aus dem zentralafrikanischen Land ihre kamerunischen Freunde, die in ganz Deutschland studieren, aber auch jede Menge Freunde anderer Nationalitäten. Und sie boten ihren Gästen ein rauschendes Fest, nahmen sie mit auf eine Reise ins weit entfernte Afrika.
Ein "Wunderland"
"Wenn Sie Afrika kennenlernen möchten, müssen Sie sich nur ein Ticket nach Kamerun kaufen", warb Susan Awen, Medizinstudentin, für ihr Land. In Zentral- und Westafrika gelegen, teilt es sich in zehn Provinzen auf und ist Heimat für 15 Millionen Menschen. 230 Dialekte werden dort gesprochen. In der vereinenden Umgangssprache "pitchin" fände sich aus jeder Sprache der Erde ein Wort, versichert die junge Studentin - "ein Wunderland". Neben der wüstenähnlichen Savane im Norden, in der Nomaden leben, erstrecke sich im Süden des Landes das Herz des Regenwaldes. Der zweithöchste Berg Afrikas ist in Kamerun. Die Wirtschaft sei durch den Export landwirtschaftlicher Produkte gekennzeichnet. Die Felsen- und Sandstrände lockten die Touristen an die westafrikanische Küste.
In einem kleinen Theaterstück zeigten die kamerunischen Studierenden, wie in ihrem Heimatland Hochzeit gefeiert und ein neugeborener Mensch im Dorf willkommengeheißen wird.
Die frabenfrohen und mit reichen Mustern geschmückten Gewänder ihrer Heimat, welche die jungen Frauen und Männer auf einer Modenschau präsentierten, brachten die Sonne Afrikas an diesem novembertrüben Abend zu ihren Gästen in die Elbestadt.
Unter ihnen war auch Prorektor Prof. Dr. Ulrich Hauptmanns, der die Eigeninitiative der kamerunischen Studierenden zu diesem Fest der Verständigung und des Kennenlernens lobte und bekräftigte, der Campus müsse Heimstätte für alle ausländischen Studierenden sein, in der sie sich wohlfühlen. Wenig Einfluss hingegen habe die Uni auf Geschehnisse in der Stadt. Da bliebe nur die Macht des Wortes. Gleichzeitig warb er aber auch für Verständnis bei den Kamerunern, denn hier träfen sich Menschen mit unterschiedlichen Mentalitäten, und das Unverständnis, dass dem ein oder anderen vielleicht manchmal begegne, rühre aus der Verschiedenartigkeit.
Zu später Stunde kam auch Rektor Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann noch vorbei und hatte Gelegenheit, von den landestypischen Köstlichkeiten zu probieren, welche die Studenten aus Kamerun gekocht und gebacken hatten. Auf dem Buffet gab es Reis mit Gemüse und Fisch, gebratenes Hühnchen, Sandwiches, Salat, in Fett gebackene Hefeteigbällchen, zu denen gut gewürzte Bohnen mit Hackfleisch gereicht wurden, Backbananen und andere Leckereien.
Beim gemeinsamen Essen und Tanz bis in die Morgenstunden zu afrikanischer Musik boten sich viele Gelegenheit zum Schwatzen, einander Kennenlernen und Freundschaft schließen.