Des Namenspatrons gedacht
Aus der Katholischen Studentengemeinde
Zum 47. Patronatsfest hatte die Katholische Studentengemeinde "St. Augustinus" Mitte November 2000 derzeitige und ehemalige Mitglieder sowie Freunde der KSG für ein Wochenende nach Magdeburg eingeladen. Das Thema des Wintersemesters 2000/2001 "Was bringt uns die Geschichte?" war auch das Motto für das Patronatsfest. Rektor Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann ging in seinem Vortrag zur Festakademie der Frage nach "Was bringt uns die Beschäftigung mit der Geschichte?". Er verwies auf die Orientierungsfunktion der Geschichte und machte deutlich, dass eine Standortbestimmung nicht möglich sei ohne Antworten auf die Frage, woher wir kommen. Daneben habe die Geschichte aber auch Aufklärungs-, Interpretations- und Ordnungsfunktion. Sie enthalte ein riesiges Potential, dass ganz unterschiedlich auf die Gegenwart anzuwenden sei und verfüge über Ressourcen für die heutige Gesellschaft, insbesondere, wenn es um Macht und Einfluss ginge. Der Rektor blickte kurz vor dem bevorstehenden Jahrhundertwechsel auf das zurückliegende 20. Jahrhundert und kennzeichnete es als ein Jahrhundert des Kapitalismus, des Nationalismus, der Medien und des Erkennens der Erschöpfbarkeit der natürlichen Ressourcen sowie als ein amerikanisches Jahrhundert. Gleichzeitig wagte er aber auch einen Blick auf das vor uns liegende 21. Jahrhundert und charakterisierte es als ein Jahrhundert des Wissens, als ein wissenschaftlich-technisches Zeitalter.
Vieles von dem was KSG-Sprecher Matthias Gundermann berichtete war eigentlich noch ganz gegenwärtig und doch schon wieder "Geschichte" - er blickte auf das zurückliegende Jahr Gemeindeleben in der KSG. Die Nacht für den Frieden am 1. Adventsonntag 1999 gehörte ebenso dazu wie das gemeinsame Osterfest in Bad Schmiedeberg, der Besuch der Weltausstellung EXPO in Hannover, das Sommerfest im Garten der KSG in der Neustädter Straße 1a oder die Radtour durch Frankreich.
Zum Abschluss des Patfestes trafen sich alle am Sonntagvormittag zum Festgottesdienst in der Katholischen Universitätskirche St. Petri, der musikalisch durch den KSG-Chor gestaltet wurde.
St. Augustinus
Alljährliche feiern die Studierenden und Ehemaligen der KSG mit Freunden im November ein Fest zu Ehren ihres Namenspatrons St. Augustinus. Den meisten Menschen gilt er als großer Denker, der Philosophie, Theologie und dem ganzen geistigen Leben eine endgültige Richtung gegeben und die karitativ-soziale Seite im Leben der Kirche stark mitgeprägt hat. Augustinus leistete aber auch einen enormen Beitrag zum Ordensleben der Kirche, nachdem er sich im Alter von 33 Jahren entschieden hatte, seine Lehrtätigkeit als Professor in Mailand aufzugeben und sich Ostern 387 taufen ließ. In seiner Heimat, dem heutigen Algerien, gründete Augustinus eine Gemeinschaft von Leienmönchen. Später empfing er in der Geschäfts- und Hafenstadt Hippo Regius die Priester- und Bischofsweihe. Bis zu seiner letzten Stunde (430) lebte er treu nach seiner klösterlichen Lebensregel. Jahrhunderte später kam das Klosterideal Augustinus' zur vollen Entfaltung, als zahlreiche Ordensgemeinschaften die Augustinerregel annahmen und die "Frohe Botschaft" den Armen in den Städten und das Evangelium in der neuentdeckten Welt verkündeten.