Videokonferenz mit EU-Kommissarin
Kritische Fragen zur europäischen Umweltpolitik
Studierende verschiedener Universitäten Europas haben Ende Oktober 2000 via Satellit mit der zuständigen EU-Kommissarin Margot Wallström eine offene Debatte über europäische Umweltpolitik geführt. Als einzige deutsche Universität war unsere live mit Brüssel verbunden, um zum Thema "The water we drink - The air we breathe" Fragen zu stellen. Kurze Filmbeiträge informierten zu Beginn der Talkrunde über unsere Universität sowie die anderen Diskussionsteilnehmer, die Universitäten Karlstadt, Schweden, Nantes in Frankreich, Prag, Tschechische Republik, und Tromsø in Norwegen. Weitere Universitäten in ganz Europa konnten die Diskussion passiv am Fernsehbildschirm verfolgen.
Videos beispielsweise über die Vergiftung des Tisza in Ungarn, über das Grundwasserproblem nach einem Tunnelbau in Südschweden, über das an Sonntagen autofreie Palermo oder die Luftverschmutzung im bulgarischen Burgas stimmten jeweils auf die Problematik ein. Zur Sprache kamen sowohl globale als auch regionale Zusammenhänge in der Umweltpolitik. Dabei ging es ebenso um die zu verzeichnende Abschmelzung der Pole aufgrund des Treibhauseffektes, um Probleme der Landwirtschaft wie um die ökonomische Machbarkeit ökologischer Vorhaben. Aber auch Fragen nach der Kenntnis und Förderung regionaler Umweltprojekte durch die Europäische Union, nach der Wasser- und Abwassergesetzgebung, nach einem umweltfreundlicherem Gütertransport oder nach Möglichkeiten zur Verhinderung nuklearer Katastrophen bei Kernkraftwerken wurden von den kritischen Jugendlichen an die EU-Kommissarin gestellt.
Die Satellitenschaltung nach Brüssel erfolgte vom Gebäude 40 in der Virchowstraße und wurde über den EUTELSAT HOT BIRD realisiert. Dafür hatte das Audiovisuelle Medienzentrum unserer Universität eigens eine digitale Satellitenempfangsstation installiert.
Diese Diskussionsrunde war die erste einer Serie von Gesprächen mit führenden Persönlichkeiten der Europäischen Union. Gepflegt werden soll der kontinuierliche Dialog, der einen Feedbackprozess in Gang setzen kann, um das gegenseitige Verständnis politischer Handlungen und Erwartungen zu fördern. Darüber hinaus wird ein Netzwerk von Universitäten in verschiedenen Ländern Europas aufgebaut, das als Kommunikationszentrale zwischen europäischen Persönlichkeiten und jungen Leuten wirksam werden soll. Im Web steht deshalb allen Interessierten für Fragen und Kommentare zur Live-Diskussion und zum Thema Umweltpolitik überhaupt eine Eventwebseite offen.