Erfolgreiche Weiterführung
Modell zur Qualifizierung
Das Magdeburger Modell zur Qualifizierung arbeitsloser Ingenieure, eine Zusammenarbeit des Arbeitsamtes Magdeburg, unserer Universität, der Robert Bosch GmbH und der elop GmbH, hat sich auch im Jahr 2000 bestens bewährt. 1998 wurde diese Aktion erstmals gestartet und auch erfolgreich abgeschlossen. Das erneute Qualifizierungsprojekt hat bestätigt, dass dieses Konzept geeignet ist, arbeitslose Ingenieure in den ersten Arbeitsmarkt zurückzuführen. Denn Ende vergangenen Jahres erhielten neu von zehn am Projekt beteiligte Ingenieure ihren Arbeitsvertrag von der Robert Bosch GmbH.
Weitere Projekte geplant
Das Interesse an diesem Konzept ist so groß, dass inzwischen in Leipzig, Dresden und Karlsruhe Qualifizierungsprojekte auf der Basis der in Magdeburg erstmals praktizierten Vorgehensweise geplant sind. In drei Punkten unterscheidet sich das Magdeburger Modell wesentlich von den üblichen Schulungsmaßnahmen für Arbeitslose, informiert Prof. Dr. Helmut Tschöke, Dekan der Maschinenbaufakultät. Zum einen wird der Inhalt der Qualifizierung in enger Abstimmung mit den aufnehmenden Unternehmen festgelegt. Zum anderen übernehmen praxiserfahrene Professoren und Mitarbeiter der Fakultät für Maschinenbau die fachspezifische Ausbildung, so dass eine auf höchstem Niveau gebotene praxisrelevante Weiterbildung gewährleistet ist. Gleichzeitig steigt dadurch die Bereitschaft der Unternehmen, diese arbeitslosen Ingenieure im Bewerbungsprozess nicht von vornherein, aufgrund ihrer langjährigen Arbeitslosigkeit und ihres Alters, ca. 50 Jahre, abzulehnen. Begleitet wird die theoretische Ausbildung durch praktische Übungen in den Labors der Universität. Der dritte, wesentliche Baustein nach der Schulung, sie umfaßt vier Monate, ist ein dreimonatiges Praktikum in der Firma, welche die spätere Arbeitsstelle wird. Während dieser Phase haben das Unternehmen und der Arbeitsuchende, die Gelegenheit und die Chance, sich kennenzulernen und zu prüfen, ob man sich "auf ewig binden möchte".
Wichtig ist Zufriedenheit
Die nichtfachlichen und allgemeinen Inhalte der Schulung übernimmt die Firma elop GmbH als ein vom Arbeitsamt beauftragter Bildungsträger und Gesamtorganisator. Hinter der Idee steht das Ziel, die vorhandene Ingenieurlücke auf dem Arbeitsmarkt, die durch Hochschulabsolventen noch auf Jahre hinaus nicht gedeckt werden kann, durch Weiterbildung von vorhandenen Fachkräften zu schließen. Zusammen mit der Robert Bosch GmbH, dem Arbeitsamt und dem Bildungsträger wurde das Programm konkretisiert, ständig verbessert und umgesetzt. Wichtig am Ergebnis dieser Aktion sei nicht nur die Einstellquote, sondern die Zufriedenheit, ja geradezu Begeisterung der beteiligten arbeitslosen Ingenieure, unterstreicht Helmut Tschöke.
Die Initiatoren in Magdeburg bemühen sich derzeit darum, nicht nur Firmen aus dem süddeutschen Raum für dieses Projekt zu gewinnen, sondern auch in der Nachbarschaft Sachsen-Anhalts.