Potential nach außen tragen

11.01.2001 -  

Rektor ist neuer Präsident der Landesrektorenkonferenz

Für die nächsten zwei Jahre wurde Rektor Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann zum Präsidenten der Landesrektorenkonferenz Sachsen-Anhalt gewählt. Damit hat erstmals ein Magdeburger Rektor dieses Amt inne. In der Landesrektorenkonferenz sind Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen des Landes vereint. Über sein neues Amt sprach Uni-Report mit dem Rektor.

Worin sehen Sie die zentralen Aufgaben der Landesrektorenkonferenz? Da wären drei grundsätzliche zu nennen. Erstens kann sie das Potential, das die Hochschulen für die Zukunft des Landes darstellen nachdrücklich nach außen hin vertreten. Zweitens hat die Landesrektorenkonferenz die Aufgabe, auf den verschiedenen hochschulpolitischen Ebenen der Bundesrepublik auf die besonderen Probleme der Hochschulen in den neuen Ländern hinzuweisen. Drittens macht sie auf aktuelle Sachverhalte aufmerksam, beispielsweise auf die Notwendigkeit, ausländische Studierende für ein Studium an einer der Hochschulen des Landes zu interessieren und sie vor fremdenfeindlichen Übergriffen zu schützen.

Werden die vom Kabinett nach unten korrigierten Studienanfängerzahlen und die damit verbundenen finanziellen Kürzungen für die Hochschulen eine Rolle in der Arbeit der Landesrektorenkonferenz spielen? Diese Fragen sind für alle Hochschulen des Landes ganz zentrale Gesichtspunkte und beschäftigen selbstverständlich auch die Landesrektorenkonferenz. Dabei ist es die Aufgabe dieses Gremiums, für die Gesamtbelange der Wissenschaftsförderung und Hochschulausbildung im Lande einzutreten.

Im kommenden Herbst wird durch die Einführungsphase in die gymnasiale Oberstufe in Sachsen-Anhalt ein ganzer Abiturjahrgang ausfallen. Welche Schritte wird die Landesrektorenkonferenz unternehmen, um die Lücke bei den Studienanfängern zu überbrücken? Die Landesrektorenkonferenz hat bereits in den vergangenen Jahren beispielsweise durch die Broschüre "Studium und Forschung in Sachsen-Anhalt" und eine Konferenz zum gleichen Thema in Wittenberg auf die Möglichkeiten für ein Studium an einer der Universitäten oder Fachhochschulen in Sachsen-Anhalt aufmerksam gemacht und dafür geworben. Diese Aktivitäten werden in Hinblick auf das neue Studienjahr, vor allem fokussiert auf Studieninteressierte von außerhalb, noch verstärkt.

Ein Dauerbrenner sind Studiengebühren. Derzeit ist im Kultusministerium eine Gebührenordnung für Fort- und Weiterbildungsangebote in Arbeit. Welche Meinung vertritt die Landesrektorenkonferenz dazu? Die Landesrektorenkonferenz hat zu dieser Frage bereits mehrfach Stellung bezogen. Im Grundsatz halten es die Rektoren des Landes für erforderlich, den Hochschulen die Möglichkeit einzuräumen, für Fort- und Weiterbildungsangebote Gebühren zu verlangen. Damit ist klargestellt, dass das Erststudium gebührenfrei angeboten wird. Allerdings müssen die Hochschulen für die Gebührenerhebung Handlungsspielräume erhalten, das heißt, das die Möglichkeit bestehen muss, Studienangebote, die von besonderer Wichtigkeit sind, auch als Zweitstudiengänge gebührenfrei anzubieten. Außerdem sollten keine Auflagen, wie etwa die Erhebung von kostendeckenden Gebühren, erteilt werden. Die Höhe der Gebühren sollte flexibel dem Bildungsmarkt angepasst werden.

Vielen Dank für das Gespräch.

Letzte Änderung: 11.01.2001 - Ansprechpartner: Webmaster