Auch für zuckrige Accessoires
Neue Versuchsanlage im Wirbelschicht-Technikum
Eigentlich war die Verkostung von Schokostreuseln angekündigt worden. Dann aber wirbelten Mitte November 2000 kleine rote Zuckerstreusel bei der Präsentation der neuen Versuchsanlage im Wirbelschicht-Technikum des Institutes für Apparate- und Umwelttechnik durch den Glaskolben. Bei den Herstellern dieser zuckrigen Accessoires lief bereits die Produktion für die Osterleckereien auf Hochtouren. In der "BODETA Süßwaren" Oschersleben wird eine Anlage, basierend auf dem Funktionsprinzip der Wirbelschicht, arbeiten. 400 kg Zuckerstreusel können in ihr pro Stunde fluidisiert und getrocknet werden.
Modernste Messtechnik
Wenn auch in einem bereits in den 50er Jahren erbauten Trägergerüst eingearbeitet, ist die Pilotanlage doch mit modernster Messtechnik und Messwerterfassungstechnik ausgestattet. In ihr könne eine schnellere Bearbeitung von Produkten in der Wirbelschicht in hervorragender Qualität erfolgen, so der Leiter des Forscherteams und Lehrstuhlleiter für Apparatetechnik, Prof. Dr. Lothar Mörl. Die Arbeiten des Lehrstuhls orientierten zum großen Teil auf die unmittelbare Umsetzung der Forschungsergebnisse in der Praxis und zahlreiche Patente seien in den vergangenen Jahren angemeldet worden.
Errichtet wurde die Anlage in Kooperation mit zahlreichen sachsen-anhaltischen Unternehmen von der Magdeburger Firma Energie- und Umwelttechnik GmbH. Deren Geschäftsführer, Dr. Hans-Joachim Künne, drückte auch symbolisch den Startknopf. Mit Unterstützung der Europäischen Union, des Landes Sachsen-Anhalt und der Universitätsleitung konnte die Pilotanlage kurzfristig errichtet werden.
Diese Anlage ist besonders geeignet, biologische Produkte wie Pflanzenteile, Nahrungsmittel, Samen oder biologische Pflanzenschutzmittel zu behandeln. Sie stellt eine wesentliche Verstärkung der Forschungskapazität der Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik auf dem Gebiet der hochleistungsfähigen Wirbelschichtprozesse, wie trocknen, granulieren, rösten und entölen, dar. Die Anlage soll im nächsten Jahr auch zur Entwicklung neuer Verfahren bei der thermischen Behandlung von Pflanzenteilen im Rahmen des InnoRegio-Projektes "Rephyna" zum Einsatz kommen.