Start ins neue Jahr mit zwei Jubilaren

27.02.2001 -  

Zum Geburtstag von Franz Bernard und Reinhard Bader

Das Institut für Berufs- und Betriebspädagogik begrüßte zu Beginn des neuen Jahres zwei Jubilare: Prof. Dr. habil. Franz Bernard und Prof. Dr. Reinhard Bader.

Am 1. Januar 2001 beging Prof. Bernard seinen 65. Geburtstag. War es nicht erst gestern, dass ein Ehrenkolloquium zu seinem 60. Geburtstag stattfand? Die Zeit ist seitdem wie im Fluge vergangen, ausgefüllt mit Lehre, Forschung und hochschulorganisatorischer Arbeit im Institutsvorstand, in zahlreichen Kommissionen und als Vorsitzender des Konzilsvorstandes. Den diesjährigen Geburtstag beging er mit gemischten Gefühlen, steht doch zum Ende des Wintersemesters 2000/2001 die Pensionierung dieses engagierten Professors ins Haus. Mit "einer etwas anderen Vorlesung" wird er sich von seiner nunmehr 40-jährigen Wirkungsstätte im Frühling 2001 verabschieden.

Ehrenkolloquium

Der andere Jubilar, Prof. Bader, - hier an zweiter Stelle, da der jüngere von beiden - beging am 8. Januar 2001 seinen 60. Geburtstag. An diesem Tag führte das Institut für Berufs- und Betriebspädagogik ein Ehrenkolloquium durch, um die fachlichen Leistungen des akademischen Lehrers und anerkannten Wissenschaftlers der Berufspädagogik zu würdigen. Über 120 Gäste von München bis Kiel und von Dresden bis Aachen folgten der Einladung zu dieser Festveranstaltung.

Der erste Teil des Ehrenkolloquiums war - wie es diesem engagierten Hochschullehrer und Wissenschaftler gebührt - eine fachwissenschaftliche Tagung mit dem Titel "Lehrerbildung für berufsbildende Schulen". Die Vortragsthemen spiegelten die ganze Palette des Wirkungsbereiches des Jubilars in der Berufspädagogik wider: Von der Ausbildung und Weiterbildung für das Lehramt an berufsbildenden Schulen, über Innovationen und Modularisierung, Lernfeldkonzept und internationale Aspekte spannte sich der Bogen bis zur Entwicklung der Ausbildung im Land Sachsen-Anhalt.

Den zweiten Teil des Festkolloquiums eröffneten der Rektor unserer Universität, Prof. Dr. Klaus-Erich Pollmann, und die geschäftsführende Direktorin des Instituts für Berufs- und Betriebspädagogik, Prof. Dr. Sibylle Peters. In ihren Reden würdigten sie Leben und Wirken von Reinhard Bader.

Werdegang

Reinhard Bader studierte in der beruflichen Fachrichtung Maschinenbau und dem Fach Religionslehre an der RWTH Aachen und absolvierte 1964 die Erste Staatsprüfung für das Lehramt an berufsbildenden Schulen. Es folgten ein Referendariat in Aachen und 1966 die Zweite Staatsprüfung. Von 1966 bis 1969 arbeitete er als Mentor im Akademischen Auslandsamt der RWTH Aachen und übernahm zusätzlich Unterrichtsaufträge an seiner Ausbildungsschule. Von 1969 bis 1972 war er Studienassessor/Studienrat an den Gewerblichen Schulen I der Stadt Aachen und 1972 erfolgte seine Ernennung zum Akademischen Rat/Oberrat im Fach Technologie und Didaktik der Technik an der Universität-Gesamthochschule Duisburg. Im Jahre 1976 promovierte er zum Dr. paed. bei Prof. Dr.-Ing. Helmut Sanfleber. 1983 erhielt er einen Ruf an die Universität Dortmund auf die Professur für Hochschuldidaktik der Lehrerbildung mit dem Schwerpunkt "Berufsbildende Schulen" am Hochschuldidaktischen Zentrum der Universität. 1994 folgte er dem Ruf auf die Professur für Berufspädagogik des Instituts für Berufs- und Betriebspädagogik der Fakultät für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften unserer Universität. 1997 erhielt er einen Ruf auf den Lehrstuhl für Technologie und Didaktik der Technik der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg, doch er entschied sich für den Verbleib an unserer Universität.

Wissenschaftlich arbeitet Reinhard Bader an der Entwicklung von Konzepten zur Lehrerbildung, zum Berufsbildungssystem, zur Curriculumentwicklung sowie an der Entwicklung von Lehr- und Lernkonzepten in der Berufsbildung. Von 1994 bis 1998 war er Institutsleiter und entscheidend an der Einführung der beruflichen Fachrichtungen Bautechnik sowie Wirtschaft und Verwaltung im Studiengang "Lehramt an berufsbildenden Schulen" beteiligt. 1998 wurde er Dekan der Fakultät für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften und hatte dieses Amt bis 2000 inne.

Als Vorsitzender der Sektion Berufs- und Wirtschaftspädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft hat er in den Jahren 1998 bis 2000 die Rahmenbedingungen der Berufspädagogik in der Bundesrepublik mitgeprägt.

Seit 1988 ist er wissenschaftlicher Schriftleiter der Zeitschrift "Die berufsbildende Schule". Er ist Autor zahlreicher Publikationen in Fachzeitschriften und Büchern. Seine erste Publikation verfasste er 1963 noch als Student zum Lehrermangel an berufsbildenden Schulen in der Zeitschrift, die er heute leitet.

Grußworte

Im Anschluss an die Festveranstaltung hatten die Gäste Gelegenheit zu Grußworten. Stellvertretend für viele seien hier besonders erwähnt der Doktorvater, Prof. em. Dr.-Ing. Helmut Sanfleber, der Vorsitzende der Sektion Berufs- und Wirtschaftspädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft, Prof. Dr. Holger Reinisch, und der Bundesvorsitzende des Bundesverbandes der Lehrer an berufsbildenden Schulen, Günter Besenfelder.

Kollegen, ehemalige Studierende und Kooperationspartner würdigten das wissenschaftliche Lebenswerk des Jubilars mit einer Festschrift, die gleichzeitig einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Lehrerbildung leisten soll. Das Buch, herausgegeben von Franz Bernard und Bärbel Schröder, erschien unter dem Titel "Lehrerbildung im gesellschaftlichen Wandel" im Verlag G.A.F.B. Frankfurt/Main, 2000.

Sichtlich bewegt, dankte Prof. Bader für die Glückwünsche und für die Ausrichtung des Kolloquiums und bat alle Gäste zu einem Empfang.

Letzte Änderung: 27.02.2001 - Ansprechpartner: Webmaster