Wie sieht der Haushalt 2001 aus?
Rektor fordert offensive Wissenschaftspolitik des Landes
Zu Beginn des neuen Jahres hatte der Personalrat Universität zu einer Personalversammlung eingeladen, auf der über die bevorstehenden Personalratswahlen, über den Stellen- und Personalabbau und die Personalentwicklung an der Universität sowie über das Thema Universität und Ausländer in Studium und Wissenschaft informiert bzw. diskutiert wurde. Zur bevorstehenden Wahl im Mai des Jahres verwies der Vorsitzende des Personalrates Uni, Dr. Günter Sämann darauf, daß die Beibehaltung der drei Personalräte, wieder angestrebt werde. Grundlage hierfür sei der Verselbständigungsbeschluß im Universitätsklinikum und der Medizinischen Fakultät.
Wahlkalender
Wichtige Termine zu den Personalratswahlen an der Universität:
- bis 28. 2. 2001 Bestellung des Wahlvorstandes
- bis 3. 4. 2001 Bekanntmachung des Wahlausschreibens und Auslegung der Wählerverzeichnisse
- bis 23. 4. 2001 Einreichung der Wahlvorschläge und Aushang
- 15. und 16. 5. 2001 Wahltermin
Im Dezember 2000 hatte sich der Senat mit der Umsetzung des veränderten Zielausbaus der Universität auf 6300 Studienplätze befaßt und im Ergebnis damit die von Kanzler Wolfgang Lehnecke eingereichte Vorlage zur Entwicklung der Stellen- und Personalstruktur bestätigt. Diese Vorlage sieht eine Reduzierung von 70 Stellen (58 Stellen im wissenschaftlichen und 12 Stellen im nichtwissenschaftlichen Bereich) und eine damit verbundene Korrektur der Stellen- und Personalstruktur an der Universität vor. Mit diesem Stellenabbau ist nicht zwingend ein Personalabbau verbunden. Der Stellen- und Personalabbau im Haushalt 2001 werde von den haushaltrechtlichen Rahmenbedingungen bestimmt, informierte der Kanzler. Von den der Universität zur Verfügung stehenden 1320 Stellen seien lediglich 1220 ausfinanziert, so daß die notwendige Personalentwicklung finanziell nicht gedeckt sei.
Der Haushaltsansatz für 2001 beträgt 132,64 Mio. DM. Positiv schätzte der Kanzler das Bleibe- und Berufungsgeschehen ein. Immerhin seien acht Professoren neu berufen worden und günstig habe sich auch das Verhältnis von wissenschaftlichem und nichtwissenschaftlichem Personal entwickelt. Im Controllingsystem und in einer transparenten Kosten- und Leistungsrechnung sieht der Kanzler Reserven, positiv Einfluß auf die Personalstruktur und Entwicklungsmöglichkeiten zu nehmen.
Dr. Norbert Weist von der Fakultät für Maschinenbau übte Kritik daran, daß sich die Professoren nur verhalten bei der Beschlußfassung äußerten. Alle Rektoren des Landes haben im vergangenem Jahr schließlich gegen die Beschlüsse der Landesregierung Stellung bezogen, so Rektor Professor Klaus Erich Pollmann. Trotz aller Einschränkungen hält er eine positive Entwicklung für möglich und fordert eine offensive Wissenschaftspolitik des Landes, die größere Entwicklungsspielräume zuläßt, z. B. beim Aufbau von Studiengängen und Kooperationen mit Forschungsinstituten sowie der privaten Wirtschaft. Wettbewerbsfähigkeit und die weitere Festigung des Profils der Universität nannte der Rektor als entscheidende Kriterien im neuen Haushaltsjahr.
Mehr Gastfreundlichkeit
Dr. Ursula Föllner, Mitglied des Personalrates, forderte in ihrem Diskussionsbeitrag, die Rahmenbedingungen für ausländische Wissenschaftler und Studierende gastfreundlicher zu gestalten und bot an, in einer Diskussionsrunde Probleme des Zusammenlebens offen zu besprechen. Magnifizenz Pollmann begrüßte, daß dieses Thema in der Personalversammlung aufgegriffen wurde. Die kritischen Äußerungen ausländischer Studierender, vorgetragen auf dem Uni-Forum der Volksstimme im Herbst, lösten eine Reihe von Aktivitäten in der Lehre und im sozialen Bereich aus, teilte der Rektor mit. Betreuungsprogramme des Akademischen Auslandsamtes, ständige Gespräche der Uni-Leitung mit der Ausländerbehörde sowie die Betreuungsaktivitäten des IKUS wertete der Rektor als hoffnungsvoll. Er appellierte an die ausländischen Kommilitonen, Kontakt zu suchen. An die Uni-Angehörigen gerichtet, forderte er in Anlehnung der im vergangenem Jahr getroffenen Feststellung "auf dem Campus ist die Welt noch in Ordnung", "sie kann nur besser werden, wenn wir uns bemühen."