Trends der Automobilbranche
Zulieferer trafen Wissenschaftler
Zu einer Fachtagung trafen sich im Februar 2001 etwa 300 Vertreter der Automobilindustrie mit Wissenschaftlern aus Universitäten und Forschungseinrichtungen in Magdeburg. Dazu hatten die Otto-von-Guericke-Universität und der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) in Zusammenarbeit mit der VDI-Gesellschaft Werkstofftechnik, der Gesellschaft Entwicklung Konstruktion Vertrieb und dem Verein Deutscher Gießereifachleute eingeladen. Ministerpräsident Dr. Reinhard Höppner würdigte in seiner Eröffnungsrede die Automobilzulieferbranche als wichtigen Wirtschaftsfaktor, insbesondere auch was Arbeitsplätze betrifft. Zusätzliche Chancen für heimische Firmen ergäben sich aus aktuellen Herausforderungen der Zulieferbranche, so der Ministerpräsident. Das Land verfüge über eine qualifizierte Arbeitnehmerschaft und auch die geografische Nähe zu Automobilstandorten wie Wolfsburg, Mosel und Eisenach wirke sich positiv aus, sagte Höppner. Das erfolgreiche Abschneiden des Kompetenznetzwerks MAHREG wertete er als Beleg für die Leistungsfähigkeit der heimischen Zulieferindustrie.
Hauptthemen der Expertenrunde waren Trends und Anforderungen in der Automobilbranche, insbesondere der Gießtechnik für den Motorenbau. Weltweit gefordert werden geringeres Motorengewicht, Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs sowie des Emissionsausstoßes. Auf der zweitägigen Veranstaltung wurden u.a. neue Gußtechnologien, fertigungs- und werkstofftechnische Lösungen zur Weiterentwicklung von Werkstoffpotentialen sowie der Einsatz von Leichtmetalllegierungen vorgestellt. "Wir als Forscher stehen in der Verantwortung, den unterschiedlichen Anforderungen der Automobilhersteller mit neuen Forschungsentwicklungen Rechnung zu tragen", sagte Professor Eberhard Ambos von der Magdeburger Universität. "Diese Tagung hat vielfältige Möglichkeiten dazu aufgezeigt. Ich sehe diese Tagung aber auch als Initialzündung für eine engere Zusammenarbeit zwischen Unternehmern und Forschern, die weitreichende Impulse für die Beschleunigung und Intensivierung des Wissenstransfers geben wird", so der Lehrstuhlinhaber für Urformtechnik.
Vereinbarung
Am Rande der Automobiltagung wurde ein Kooperationsvertrag zwischen dem Präsidenten der OMRON ELECTRONICS GmbH, Fumio Tadeisci, dem Geschäftsführer von INFERTA, Dr. Reinhard Schille, und Prof. Dr. Eberhard Ambos, Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung der Universität, unterzeichnet. Dieser Vertrag sieht u.a. die kostenfreie Lieferung von Ausrüstungen (Automations-Hard- und Software) im Wert von 50 000 DM für das aus der Universität ausgegründete Magdeburger Institut INFERTA, Institut für Fertigungstechnik im Automobilbau GmbH, durch den japanischen Konzern OMRON vor. Im Vertrag ist weiterhin festgeschrieben, die Zusammenarbeit auf den Gebieten der Fertigungstechnik und der Automatisierungstechnik, speziell der Steuerungstechnik, der Antriebstechnik, der Sensorik, der Meßtechnik und der Bildverarbeitung, anzustreben. In die Forschungsarbeiten sollen auch Studierende einbezogen werden.