Zum Einsatz von Hörgeräten
Deutsch-georgische Zusammenarbeit seit 30 Jahren
Aus Anlass des 60. Geburtstages von Professor Zurab Kevanishvili aus Tiflis, Georgien, fand Mitte März 2001 ein wissenschaftliches Kolloquium an der Medizinischen Fakultät statt. Der Gastwissenschaftler, der am Zentrum für Audiologie und Hör-Rehabilitation Tiflis tätig ist, weilte im Rahmen eines Kooperationsprojektes mit dem Leibniz-Institut für Neurobiologie in der Elbestadt.
Auf Grund der langjährigen wissenschaftlichen Zusammenarbeit und der daraus entstandenen persönlichen Freundschaft hat der Magdeburger Hochschullehrer Professor Hellmut von Specht das Kolloquium für den georgischen Gast organisiert. "Das erste Treffen fand 1971 statt, liegt also genau 30 Jahre zurück", erinnert sich Professor von Specht. Seitdem fanden regelmäßig Forschungsaufenthalte - auch von anderen Wissenschaftlern - auf beiden Seiten statt. "Professor Kevanishvili ist schon fast ein Mitarbeiter unserer Abteilung." Als Gastwissenschaftler war er außerdem häufig in Dresden, Erfurt, Berlin und nach der Wende in München tätig.
Hördiagnostik
Professor von Specht, der die Abteilung für Experimentelle Audiologie und Medizinische Physik an der HNO-Universitätsklinik leitet, und der Mediziner aus Georgien arbeiten auf dem Gebiet der Hörforschung, hierbei besonders in der Hördiagnostik, zusammen. "Dabei geht es um die Untersuchung des Einsatzes von Hörgeräten, vor allem Cochlea Implantaten, mit denen gehörlose Menschen wieder hören können. Ein wesentliches Ziel der Forschungsarbeiten betrifft die weitere Verbesserung dieser Technik", informiert der Magdeburger Wissenschaftler. Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit stehen objektive Methoden, die unabhängig von der Mitwirkung des Patienten sind. "Das heißt, wir können mit diesen Untersuchungsmethoden bei Kindern bereits wenige Monate nach der Geburt eventuelle Gehörlosigkeiten feststellen und dann frühzeitig die apparative Versorgung mit Hörgeräten, beispielsweise Cochlea Implantaten einleiten." Ein weiteres Aufgabengebiet der deutsch-georgischen Kooperation richtet sich auf die Erkennung von Erkrankungen im Bereich des Innenohres und des Hirnstammes, dabei vor allem auf die Früherkennung von Hirnstammtumoren.
"In dieser bisherigen deutsch-georgischen Forschungskooperation sind mittlerweile 50 Publikationen deutschlandweit entstanden", informiert Professor von Specht. Und daher sei es nicht verwunderlich gewesen, dass aus Anlass des 60. Geburtstages des georgischen Gastes renommierte Wissenschaftler aus den HNO-Universitätskliniken in Dresden, Frankfurt/Main, Greifswald und München als Referenten am Kolloquium teilgenommen haben.